Impfungen schützen Herz und Hirn

Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken senken auch das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ein weiteres wichtiges Argument für guten Impfschutz.

Impfungen beugen auch Herzinfarkt und Schlaganfall vor.

Nach einer akuten Atemwegserkrankung durch Pneumokokken, dem häufigsten bakteriellen Erreger der Lungenentzündung, und nach einer Grippe ist das Herzinfarktrisiko noch tagelang, das Risiko für einen Schlaganfall sogar noch wochenlang erheblich erhöht. Je älter die Erkrankten sind, desto deutlicher ist dieser Zusammenhang. So zeigten Studien, dass bei über 65 Jahre alten Grippe-Patienten das Risiko eines akuten Herzinfarkts in der ersten Woche nach der Influenza 7,5-fach erhöht ist im Vergleich zu einem Jahr vor und nach der Erkrankung. Für alle untersuchten Personen ab 35 Jahren fand sich zudem immer noch ein sechsfach erhöhtes Herzinfarktrisiko innerhalb der ersten sieben Tage nach einer Influenza.

Impfungen in Anspruch nehmen

Wer die jährliche Grippeschutzimpfung und Impfungen gegen Pneumokokken in Anspruch nimmt, schützt sich mithin vor mehr als „nur“ vor einer Lungenentzündung oder einer durch das Influenzavirus ausgelösten echten Grippe. Denn beide Impfungen verringern auch das Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall. Warum das so ist? Weil Herzinfarkte oder Schlaganfälle durch Blutgerinnsel oder Fett- und Kalkablagerungen in verstopften Herzkranz- beziehungsweise Hirngefäßen ausgelöst werden. Eine akute Atemwegsentzündung im Zusammenspiel mit infektionsbedingt schlechterer Sauerstoffversorgung und aktivierter Blutgerinnung kann einen solchen Gefäßverschluss bei bereits bestehenden Engstellen auslösen. Wird eine Influenza oder Lungenentzündung verhindert oder verläuft weniger schwer, kann das Risiko deutlich gesenkt werden – ein wichtiger, indirekter Effekt dieser Impfungen.

Foto: © Tim Reckmann / pixelio.de
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