Ausdauertraining ideal bei Herzschwäche

Schonen bei Herzschwäche? Ganz im Gegenteil: Ausdauertraining ist angesagt. Dieses erhöht die Leistungsfähigkeit nachhaltig und ist enorm wichtig zur Behandlung.

Älterer Mann beim Ausdauertraining: Nordic Walking.

Luftnot schon bei leichter Anstrengung wie Treppensteigen und rasche Ermüdbarkeit – typische Symptome einer Herzschwäche. An dieser leiden in Deutschland nach Schätzungen zwei bis drei Millionen Menschen. Früher galt die Devise, dass sich die Betroffenen möglichst körperlich schonen sollten, um ihr Herz nicht noch mehr zu belasten. Das ist inzwischen vollkommen überholt. Denn heute ist wissenschaftlich gesichert, dass regelmäßige Bewegung und Ausdauersport die Beschwerden bei Herzschwäche nachhaltig bessern. So zeigten Untersuchungen zum Ausdauertraining, dass sich die Leistungsfähigkeit um bis zu 25 Prozent verbessert – je nach Intensität und Dauer des Trainingsprogramms.

Ausdauertraining verhindert Muskelabbau

Durch die Herzschwäche und damit verbundene Entzündungsreaktionen wird Muskelgewebe abgebaut. Das führt zu einer schnelleren Erschöpfung und überlastet die verbleibende Muskulatur. Dem wirkt ein Ausdauertraining entgegen. Es verhindert, dass die Patienten durch fehlende körperliche Belastungen immer mehr an Muskelmasse verlieren und schlechter belastbar werden. Was die Gefahr einer Krankenhauseinweisung erhöht und die Prognose verschlechtert. Dank regelmäßigem Training gehen diese Risiken deutlich zurück. Ziel der Trainingseinheiten ist also erst in zweiter Linie die Verbesserung der Herzleistung.

Was eignet sich am besten?

Bei Herzschwäche empfehlen sich körperliche Aktivitäten, bei denen viel Bewegung mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand möglich ist. Das gilt unter anderem für Spazierengehen, längeres Wandern, Nordic Walking und Radfahren. Bei gut trainierten Patienten eignet sich auch Skilanglauf. Auf das Rad, die Bretter oder eine Wandertour darf es jedoch erst nach gründlicher Untersuchung durch den Herzspezialisten gehen. In den ersten Wochen eines Ausdauertrainings empfehlen sich zudem eine ärztliche Überwachung sowie EKG und Blutdruckmessungen während der Übungen.

Eine gute Sache ist das Training in einer Herzsportgruppe. Dabei bieten Sporttherapeuten Übungen speziell für Herzpatienten an, die von einem Arzt begleitet werden. Das hilft Ängste abzubauen und man kann sich mit Betroffenen austauschen.

Je nach Schweregrad der Herzschwäche

Das Training der Ausdauer ist grundsätzlich für alle Patienten mit einer stabilen Herzschwäche möglich. Das sind die Stadien II bis III gemäß der NYHA-Einteilung. Diese führte die New York Heart Association (NYHA) ein, um das Fortschreiten der Krankheit zu charakterisieren. Eine schwere Herzschwäche im NYHA-Stadium IV – mit Luftnot bereits in Ruhe oder Ödemen – muss zunächst durch Medikamente stabilisiert werden. Dann wird die körperliche Belastbarkeit der Patienten gecheckt. Dazu bestimmt der Arzt den Trainingspuls sowie den Ruhepuls und den maximalen Puls unter Anstrengung.

Foto: © Robert Kneschke / fotolia.com
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