Von körperlichem Training wurde bei Herzschwäche bislang abgeraten. Die Bedenken sind widerlegt: Moderater Sport ist Patienten sogar sehr zu empfehlen.
Durch die Schwäche des Herzmuskels kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Entsprechend schlecht ist die Prognose bei dieser Erkrankung; vergleichbar mit manchen Krebserkrankungen. So zählt die Herzschwäche in Deutschland auch mit zu den häufigsten Todesursachen.
Bislang galt: Medikamente statt Sport
Bei einer Herzschwäche stand bislang die medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Ergänzt wurde sie durch einen Herzschrittmacher und einen Defibrillator – beides soll einen plötzlichen Herztod durch Herzrhythmusstörungen verhindern. Körperliches Training wurde den Erkrankten dagegen strikt verboten. Denn man befürchtete, dass sich dadurch die Pumpfunktion des Herzens weiter verschlechtert. Das ist inzwischen widerlegt.
Training bei Herzschwäche doch empfehlenswert
Bereits in den letzten Jahren gaben Studien Hinweise darauf, dass leichtes körperliches Training bei Herzschwäche belastbarer macht. Zugleich sind weniger weitere Klinikaufenthalte wegen sich verschlechternden Symptomen erforderlich. Eine Studie belegte, dass eine moderate Sporttherapie die Prognose betroffener Patienten sogar deutlich verbessert*. Nachdem diese 12 Wochen lang an einem von Ärzten überwachten moderaten Training teilnahmen, zeigten sich beachtliche Effekte: Die linke Herzkammer wurde kleiner und damit erhöhte sich die Pumpfunktion des Herzmuskels wieder. Ebenso verbesserte sich die allgemeine körperliche Verfassung der Patienten. Die Studie belegt also klar, dass ein regelmäßiges körperliches Training bei Herzschwäche sehr zu empfehlen ist – in moderater Intensität. Das bedeutet konkret rund 100 Schritte pro Minute und 3.000 Schritte in 30 Minuten.
Vorteile einer Sporttherapie bei Herzschwäche:
- das Herz wird entlastet
- Stärkung des Herzens durch verbesserte Herzmuskel-Funktion
- Erweiterung der Blutgefäße und Bildung neuer Blutgefäße
- erhöhter Blutdruck und Blutfettwerte werden gesenkt
- Sauerstoffaufnahme aus dem Blut verbessert sich
- Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sinkt
- Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit steigen