Ödeme sind gewissermaßen “falsch geparktes” Wasser in unserem Körper. Die krankhaften Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe werden umgangssprachlich auch als Wassersucht bezeichnet.
Der Begriff “Ödem” stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Schwellung. Hervorgerufen ist diese durch eine Wasseransammlung. Dazu kann es in fast allen Regionen des Körpers kommen. Je nach Lokalisation der Ödeme spricht man dann von Beinödemen, Lungenödem, Knöchelödemen …
Wie entstehen Ödeme?
Der Körper eines gesunden Menschen besteht etwa zu zwei Dritteln aus Wasser. Der größte Teil dieser Flüssigkeit befindet sich außerhalb der Blutgefäße im Gewebe. Zwischen der Gewebsflüssigkeit und dem Blut findet dabei ein reger Austausch statt. So geben etwa die kleinen Blutgefäße Flüssigkeit an das umliegende Gewebe ab und nehmen es an anderer Stelle wieder auf. Dieses Gleichgewicht ist jedoch störanfällig. Tritt zu viel Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe über oder wird zu wenig wieder aufgenommen, kommt es zu vermehrten Wassereinlagerungen: ein Ödem hat sich im Gewebe entwickelt.
Herzschwäche häufige Ursache
Die Herzerkrankung, die am häufigsten Ödeme zur Folge haben kann, ist die chronische Herzschwäche. Bei ihr kann es passieren, dass der geschwächte Herzmuskel das zum Herz zurückfließende Blut nicht mehr ausreichend weiterpumpt. Dann entsteht vor dem Herz ein Rückstau. Dieser kann bis in die kleinen Gefäße im Fußbereich zurückreichen. Da diese nun prall mit Blut gefüllt sind, herrscht ein deutlich erhöhter Druck in ihnen. Wegen dieser Druckerhöhung wird mehr Flüssigkeit aus dem Blut ins umliegende Gewebe abgepresst. Zudem gelangt auch weniger Flüssigkeit wieder zurück. Als Konsequenz dessen entstehen dann Ödeme. Bei einer Herzschwäche können auch die Nieren an der Bildung von Wassereinlagerungen beteiligt sein. Denn je nach NYHA-Stadium scheiden sie zunehmend weniger Harn aus. Das führt seinerseits zur Einlagerung von Wasser im Körper.
Nicht nur bei Herzerkrankungen
Ödeme können auch bei anderen Krankheiten auftreten. So unter anderem bei Thrombosen in den Beinvenen, die zu einer lokalen Stauung des abfließenden Blutes führen. Daraufhin wird weniger Flüssigkeit aus dem Gewebe zurück in die Blutgefäße aufgenommen und es kommt zu Wassereinlagerungen in den Beinen. Typisch sind Ödeme auch bei bestimmten Nierenerkrankungen, wenn nicht mehr ausreichend Harn ausgeschieden wird. Weitere häufige Auslöser sind Erkrankungen der Leber, Entzündungen, eine Schwangerschaft oder allergische Reaktionen.
Symptome bei Ödemen
Je nachdem, wo Ödeme auftreten, kommt es zu unterschiedlichen Beschwerden. Bei Ödemen im Fußbereich stellen die Betroffenen beispielsweise oft fest, dass ihre Schuhe nicht mehr passen und scheinbar „kleiner geworden“ sind. Auch Spannungsgefühle können auftreten, was teilweise als sehr unangenehm empfunden wird. Bei einem Lungenödem kann es zu Problemen bei der Atmung wie etwa Atemnot beim Treppensteigen kommen. Außerdem müssen viele dieser Patienten mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Denn bei aufrechter Oberkörperhaltung fließen die Wassereinlagerungen in der Lunge der Schwerkraft folgend ab, was das Atmen im Schlaf erleichtert. Treten Ödeme in größerem Umfang auf, führen sie oft zum häufigeren Wasserlassen in der Nacht. Denn im Liegen kann ein Teil der Wassereinlagerungen aus dem Gewebe zurück in die Blutgefäße fließen und muss über Nieren und Blase ausgeschieden werden.