Magnesiummangel gefährdet das Herz

Magnesiummangel sowie zu wenig Kalium können Vorhofflimmern und andere Störungen des Herzrhythmus begünstigen. Bei Mangelzuständen ist daher zügiges Handeln angesagt.

Magnesiummangel birgt Risiken für unser Herz.

Störungen des Salzhaushalts mit zu wenig Magnesiummangel und Kalium können der Herzgesundheit schaden. „Besonders bei Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Nierenerkrankungen und bestimmten Herz- und Bluthochdruckmedikamenten sollte man regelmäßig die Konzentration von Kalium und Magnesium im Blut kontrollieren lassen“, rät Herzspezialist Prof. Dr. med. Andreas Götte vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. So kann man sich vor möglichen Komplikationen wie Vorhofflimmern und lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern schützen.

Kalium- und Magnesiummangel triggern Rhythmusstörungen

Kalium und Magnesium sind für eine normale Herzfunktion wichtig, weil sie die Herzzellen elektrisch stabilisieren. Sie bilden elektrische Impulse in den Herzzellen und sind für deren Weiterleitung von Zelle zu Zelle unerlässlich. „Stabilisierend wirken Kalium und Magnesium allerdings nur, wenn ihre Konzentration im Normbereich liegt“, so Prof. Götte. Bei Kalium liegt dieser Bereich zwischen 3,6 und 4,8 mmol/l, bei Magnesium zwischen 0,7 und 1,05 mmol/l. Wird der untere Grenzwert unterschritten, führen Kalium- und Magnesiummangel in den Zellen zu einer verstärkten Erregbarkeit der Zellwände. Damit bilden sich verstärkt Extraschläge des Herzens, die sogenannten Extrasystolen. Das Herz wird dadurch anfälliger für Rhythmusstörungen in den Vorhöfen (Vorhofflimmern) und den Herzkammern. „Im schlimmsten Fall kann extremer Magnesiummangel das lebensbedrohliche Kammerflimmern begünstigen“, warnt Prof Götte. Kaliummangel macht sich vielfach mit Ermüdbarkeit, Muskelschwäche und Verstopfung bemerkbar, Magnesiummangel vor allem mit Muskelzittern, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen.

Mangel durch Ernährung oder Präparate ausgleichen

Sowohl ein Kalium- als auch ein Magnesiummangel sollte wegen der erhöhten Anfälligkeit der Herzmuskelzellen für Rhythmusstörungen durch eine kalium- und magnesiumreiche Ernährung und wenn nötig durch Kalium- und Magnesiumpräparate ausgeglichen werden. Allerdings warnt Prof. Götte ausdrücklich davor, Kalium und Magnesium einfach so ins Blaue zu nehmen: „Sie sollten nur eingesetzt werden, wenn im Labor tatsächlich ein Mangel daran festgestellt wurde“. Müssen Präparate ran, sollte Kalium am besten als Kaliumchlorid (40 mmol pro Tag), Magnesium als Magnesiumaspartat oder Magnesiumcitrat (10 mmol pro Tag) genommen werden. Denn in diesen Verbindungen werden die beiden so wichtigen Mineralstoffe besser vom Körper aufgenommen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung (Hg.), Prof. Dr. Andreas Götte, „Kalium und Magnesium bei Herzrhythmusstörungen“, Frankfurt a. M. 2018.

Foto: © cegli / fotolia.com
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