Ist Herzstolpern gefährlich?

Herzstolpern ist weit verbreitet: Zusätzliche Schläge bringen das Herz ganz kurz aus seinem Takt. Leider ist das nicht immer harmlos.

Herzstolpern kann zum Teil behandlungsbedürftig werden.

Unser Herz kann durchaus einmal ins Stolpern kommen … Trotz aller Präzision, doch auch der Lebensmotor ist nicht vollkommen perfekt. Schuld daran sind die so genannten Extrasystolen: zusätzliche Schläge außerhalb der normalen Herzfrequenz. Sie werden häufig gar nicht bemerkt.

Doch sie können die Betroffenen mitunter auch erschrecken. Denn oftmals setzt der nächste reguläre Herzschlag nach einer Extrasystole etwas verspätet und verstärkt ein. Das kann sich dann anfühlen, als hätte das Herz kurz ausgesetzt. Oftmals kommt es beim stolpernden Herzen auch zu Symptomen wie Herzrasen und -klopfen.

Stolpersteine für das Herz

Stress, zu wenig Schlaf, Alkohol und Rauchen sind die häufigsten Auslöser von Extrasystolen. Ursache kann auch eine vermehrte Gasbildung im Verdauungstrakt sein, die auf die Herzgegend drückt. Das wirkt sich auf die Herzfrequenz aus. Vielfach tritt Herzstolpern auch ganz ohne Grund auf. In diesen Fällen ist es kein Anlass zur Sorge. Anders sieht es allerdings aus, wenn Bluthochdruck dahinter steckt. Auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu den Extrasystolen führen. Selbstverständlich kommt auch das Herz selbst als Ursache in Betracht.

Hier ist der Arzt gefragt

Auch wenn es meist harmlos ist – mitunter sollte beim Herzstolpern genauer nachgeforscht werden. Nämlich dann, wenn es mit anderen Beschwerden einhergeht. Treten zugleich Schwindelanfälle, Bewusstseinsstörungen oder Atemnot auf, ist eine schnelle Abklärung durch den Arzt sehr wichtig. Der Gang in die Praxis ist zudem erforderlich, wenn die Extraschläge sehr häufig sind. Als Richtwert gelten hier zehn und mehr Schläge pro Minute. Auch wenn das Herzstolpern bei oder nach körperlicher Belastung auftritt und mehr als 30 Sekunden anhält, muss ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn hier kann das Herzstolpern jeweils Anzeichen einer schwerwiegenden Herzerkrankung sein – beispielsweise Herzrhythmusstörungen, eine Entzündung des Herzmuskels oder eines Herzklappenfehlers. Dies muss unbedingt adäquat behandelt werden, ansonsten kann es lebensgefährlich werden.

Behandlung von Herzstolpern

Besteht eine organische Ursache, wird diese entsprechend behandelt. Bei den o.g. Herzerkrankungen kommen Medikamente zum Einsatz. Manchmal ist auch ein Herzschrittmacher oder ein Eingriff mittels Herzkatheter nötig. Bei einem Fehler der Herzklappe ist die Behandlung je nach dessen Art verschieden. Das Gleiche gilt für eine Herzmuskelentzündung.

Ist das Herzstolpern nicht behandlungsbedürftig, aber sehr unangenehm, kommen oft Kalium oder Magnesium zum Einsatz. Beide Mineralstoffe helfen, das Holpern des Herzens zu verringern. Eine weitere Option bietet ein niedrig dosierter Betablocker – besonders, wenn Stress hinter den Extraschlägen steckt. Natürlich darf dies nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen.

Foto: © Trueffelpix / fotolia.com
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