Magnesium: das Herz-Mineral

Eines der wichtigsten Einsatzgebiete von Magnesium ist der umfassende Schutz unseres Herzens und unserer Blutgefäße. Das hat viele gute Gründe.

Magnesium ist wie ein Elixier fürs Herz.

Unter anderem wirkt das Mineral gegen Rhythmusstörungen, indem es den Kaliumgehalte in den Zellen reguliert – durch viele Studien belegt. Ebenso wie die Tatsache, dass es sich bestens zur Behandlung und Vorbeugung von Herzinfarkten und Angina pectoris eignet. Zudem hält es die Blutgefäße elastisch und gesund, optimiert die Sauerstoffversorgung der Zellen und senkt einen zu hohen Blutdruck. Das Herz-Mineral hält auch das Blut flüssig und schützt vor Durchblutungsstörungen.

Der Herzschutzfaktor Magnesium …

  • verbessert die Sauerstoffversorgung in den Zellen, vor allem in den Herzmuskelzellen.
  • entspannt die glatte Muskulatur, weitet die Blutgefäße und senkt einen zu hohen Blutdruck.
  • kurbelt die Durchblutung an. Entsprechend beugt es Durchblutungsstörungen und allen in deren Folge auftretenden Beschwerden vor.
  • verdünnt das Blut und sorgt dafür, dass es flüssig bleibt.
  • kann wirksam vor Herzinfarkt, Angina pectoris und Schlaganfall schützen.
  • beugt Herzrhythmusstörungen vor.
  • wirkt Stressreaktionen entgegen.
  • erweitert die Blutgefäße.
  • verbessert die Leistung des Herzmuskels.

Niedriges Infarktrisiko

Dass Magnesium wirksam vor einem Herzinfarkt schützt, ist keine neue Erkenntnis. Bereits in den 1950er Jahren startete in den USA die Framingham-Studie, benannt nach einer Kleinstadt nahe Boston. Dabei wurde die Lebensweise der mehr als 5.000 Einwohner über zwei Jahrzehnte hinweg laufend erfasst. So kam die Wissenschaft unter anderem den klassischen Risikofaktoren für das Herz auf die Spur. Die Framingham-Studie erbrachte als erste den eindeutigen Beleg für die Gefahr von Bluthochdruck, Nikotin, Bewegungsmangel und anderen Faktoren bei der Entstehung von Herzkrankheiten. Im Rahmen dieser Untersuchungen stellte sich heraus, dass das Infarktrisiko und die Sterblichkeit an Herzinfarkt eng mit dem Magnesiumspiegel zusammen hängt. Je höher der Spiegel, desto geringer das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben. So erklärt sich auch der Befund, dass Herzinfarktpatienten häufig einen Magnesiummangel aufweisen.

Senkt hohen Blutdruck

In zahlreichen weiteren Untersuchungen zeigt sich ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen einem niedrigen Magnesiumspiegel und erhöhtem Blutdruck: Bluthochdruckpatienten haben auffällig oft zu wenig des Minerals im Blut. Dass der Mineralstoff dieses brisante Risiko deutlich entschärft, ist vielfach belegt – in der ärztlichen Praxis wie auch in Studien. Unter anderem dokumentiert eine Meta-Analyse – eine wissenschaftliche Literaturschau, die verschiedene Studien zusammenfasst und vergleicht – die blutdrucksenkende Wirkung von Magnesium in über 20 Studien: Pro 10 mmol, was 243 Milligramm Magnesium entspricht, sank sowohl der systolische Blutdruck um durchschnittlich 4,3 mm Hg wie auch der diastolische Blutdruck um 2,3 mmHg.

Hält das Herz im gesunden Takt

Ein unausgewogener Magnesiumhaushalt in den Herzmuskelzellen bringt das Herz ins Stolpern, medizinisch Herzrhythmusstörung genannt. Ein Plus an Magnesium lässt das Herz wieder gleichmäßig und im gesunden Takt schlagen.

Stoppt die Plaques

Zu wenig Magnesium lässt die Bildung freier Radikale über Hand nehmen. Das verbraucht mehr Vitamin E, einen der wichtigsten Radikalfänger im Körper. Magnesiummangel bedeutet daher auch einen Mangel an Vitamin E. Was wiederum heißt, dass freie Radikale die Blutgefäße unter oxidativen Stress setzen und deren Wände angreifen. An den Schadstellen können sich Plaques ablagern und die Blutgefäße verengen sich zusehends. Damit ist der Entstehung von Arteriosklerose der Weg geebnet – Magnesium legt da große Steine davor.

Konsens bei den Kardiologen

Darin sind sich alle Herzexperten einig: Bei allen Erkrankungen des Herzens muss durch ausreichende Zufuhr von Magnesium einem Mangel vorgebeugt und ein bestehender behoben werden. Entsprechend gehört die Gabe von Magnesium bei Herz-Kreislauf-Krankheiten inzwischen zum medizinischen Standard – seien es Magnesiuminfusionen nach Herzinfarkten oder tägliche 600-Milligramm-Dosen bei Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße.

Wieviel?

Der Bedarf an Magnesium für Gesunde wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr und Erwachsene mit 350 bis 400 mg täglich angegeben. Soweit die offizielle Version. Diese lässt allerdings außer Acht, dass jeder Mensch einen unterschiedlichen Bedarf an Vitalstoffen hat. Der Grund hierfür liegt sehr wahrscheinlich in den Genen: In unseren Erbinformationen ist festgeschrieben, wie gut wir Magnesium aufnehmen können und wie viel unser Körper mithin davon benötigt. Allgemeine Empfehlungen, die alle über einen Kamm scheren, machen deshalb auch wenig Sinn. Besser ist es, auf die Signale des Körpers zu achten. Der zeigt uns nämlich, ob er ausreichend mit dem Mineral versorgt ist.

Wenn Magnesium fehlt

Typische Mangelerscheinungen:

  • Muskelkrämpfe – bevorzugt an den Waden und nachts während des Schlafens
  • erhöhte Muskelspannung, die sich in Nackenverspannungen, Rückenschmerzen und Spannungskopfschmerzen äußern kann
  • Kribbeln in den Händen und Füßen, das so genannte “Ameisenlaufen” geht oft auch in ein Taubheitsgefühl über
  • aus der nervlichen Überregbarkeit können auch Ängste oder Panikattacken entstehen
  • Stimmungsschwankungen, charakterisiert von angespannter Erschöpfung: auf der einen Seite angespannt und leicht reizbar, auf der anderen Seite energielos und ohne Motivation
  • Niedergeschlagenheit und Depression mit typischen Folgen wie Antriebsarmut, mangelndes Selbstbewusstsein, Verlust an Lebensfreude
  • Konzentrationsschwäche
  • Herzstechen und Herzjagen

Speicher füllen

Zu den Nahrungsmitteln, die uns mit reichlich Magnesium versorgen, gehören alle grünen Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte sowie Weizenkeime und Weizenkeimöl. Zudem empfehlenswert sind Bananen, Trockenobst, Nüsse, und Sojaprodukte. Doch mitunter kann der Bedarf an Magnesium nicht mehr allein über die Nahrung gedeckt werden. Zumal ihn Faktoren wie beispielsweise Stress, hoher Alkoholkonsum und chronische Erkrankungen weiter erhöhen. Zeigen sich dann Anzeichen von Magnesiummangel, ist es höchste Zeit, die Speicher gezielt aufzufüllen.

Foto: © cegli / fotolia.com
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