Tai Chi senkt Evas Herzrisiken

Stress, Erschöpfung, Entzündungen – Herzrisiken, die bei Frauen noch gefährlicher sind als bei Männern. Tai Chi kann ihr Gefahrenpotenzial senken.

Frau beim Tai Chi: Stress, Erschöpfung, Entzündungen – Herzrisiken, die bei Frauen besonders gefährlich sin, können durch Tai Chi nachhaltig gesenkt werden.

Frauen tragen allgemein ein höheres kardiovaskuläres Risiko als Männer – das haben in den letzten Jahren zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungen der ärztlichen Praxis belegt. So bringen nahezu alle der bekannten Risikofaktoren Frauenherzen in größere Gefahr als Männerherzen. Auf der langen Liste der potenziellen Angreifer auf Evas Herz stehen auch Stress, Erschöpfung und entzündliche Prozesse. Diese lassen sich laut einer aktuellen Studie aus den USA durch Tai Chi wirksam reduzieren.

Herzrisiken entschärft

Die Teilnehmerinnen der Untersuchung besuchten über insgesamt acht Wochen hinweg einmal wöchentlich einen Kurs von einem erfahrenen Tai-Chi-Lehrer. An den übrigen Tagen der Woche führten sie täglich zu Hause 15 Minuten lang Tai-Chi-Übungen durch.

Alle Frauen trugen ein erhöhtes Risiko für Herz und Kreislauf: Ihr Body Mass Index lag im Schnitt bei 32 kg/m², was gemäß der allgemeinen Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO als Fettleibigkeit gilt. Der Taillenumfang betrug durchschnittlich 101 cm. Auch damit geht eine Gefährdung einher, denn Bauchfett hat sich erheblich schädlicher als Fett in anderen Regionen erwiesen. Zu diesen körperlichen Herzrisiken addierten sich noch hohe Belastungen durch Stress sowie Erschöpfung. Nachdem die Frauen ihr achtwöchiges Tai-Chi-Programm absolviert hatten, wurden sie eingehend untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Übungen aus dem Reich der Mitte sehr positive Effekte auf die psychische Verfassung und auch auf entzündliche Prozesse entfaltet haben.

Tai Chi “funktioniert” …

Nach den acht Wochen hatten sich bestehende Erschöpfungs-Symptome bei allen Frauen signifikant verbessert. Das Gleiche war bei der Stressbelastung zu verzeichnen. Weiterhin war die im Blut gemessene Konzentration an G-CSF, kurz für Granulocyte-colony stimulating factor, deutlich geringer. Das Hormon G-CSF wird von unserem Körper bei Entzündungen ausgeschüttet. Sein Wert gibt entsprechend Aufschluss darüber, ob und wie ausgeprägt wir von Entzündungen betroffen sind. Interleukin 4 und 8 sowie der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und Interferon-g sind weitere solcher sogenannter Marker. Auch deren Mengen im Blut waren signifikant zurückgegangen. Diese Verringerungen der Herzrisiken waren übrigens anhaltend: Auch zwei Monate nach der Untersuchung waren sie noch nachzuweisen.

Die Kombination von Atem-, Bewegungs- und Meditationstechniken funktioniert also tatsächlich, wie auch diese Daten belegen: Tai Chi hilft Stress abzubauen und in schwierigen Situationen gelassener zu reagieren. Diese innere Ruhe wirkt sich ganz offensichtlich wiederum positiv auf die Entzündungen und den Erschöpfungszustand aus. Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass die fernöstlichen Übungen auch die körperliche Gesundheit sehr fördern; das gilt besonders für die des Herzens.

*Robins JL et al.: The effects of Tai Chi; Am J Health Promot 2016; 30(8): 613-22

Foto: © Monika Wisniewska – Fotolia

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