Jenseits von Eisbein und Bratwurst: Typisch deutsch zu essen, ist gut für die Gesundheit – besonders für die vom Herz.
Sie ist so etwas wie die Antwort auf die mediterrane Ernährung: die Nordic Diet, eine an typisch deutsche Essgewohnheiten angelehnte Ernährungsweise. Trotz des neudeutschen Namens handelt es sich dabei keineswegs um den nächsten Food-Trend. Im Mittelpunkt stehen Nahrungsmittel, die seit langem in unseren Breiten auf den Tisch kommen. Die Nordic Diet ist auch keine Diät. Wie die mediterrane Ernährung schmeckt sie vielmehr rundum lecker. Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass sie dabei sehr gesund ist.
Nordisch-regionale Kost
Die mediterrane Küche mit ihren klassischen Zutaten wie Olivenöl und Seefisch ist eine der gesündesten Ernährungsformen. Doch nicht überall entspricht sie den gängigen Essgewohnheiten. Je nördlicher man lebt, desto untypischer und damit auch teurer werden diese Lebensmittel. Da sie nicht aus der Region stammen, müssen sie über weite Wege importiert und oft lange gelagert werden. Daher ist es ökologisch und wirtschaftlich besser, möglichst viele bekannte und landestypische Lebensmittel zu servieren. Das ist die Idee hinter der Nordic Diet: Das Motto der Mittelmeerküche – traditionelle regionale Nahrungsmittel und gute Fette – übertragen auf deutsche Gegebenheiten. Herauskommt dabei die nordisch-regionale Kost.
Das Gute liegt so nah
Zahlreiche unserer regionalen Nahrungsmittel strotzen nur so vor gesunden Inhaltsstoffen. Beispielsweise ist Raps von deutschen Feldern eine ideale Fettquelle, denn sein Öl ist reich an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren. Auch regionaler Fisch wie Hering und Makrele aus Nord- oder Ostsee versorgen uns mit der wertvollen Fettsäure. Heimischer Roggen als Vollkorn ist die gesundheitlich perfekte Basis für alle Backwaren. Kurz: Die Nordic Diet baut auf Heimisches – sowohl bei Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch als auch beim Fett und sogar bei den Gewürzen.
Speiseplan der Nordic Diet
Probieren Sie es doch einfach mal aus. Alles, was sie brauchen, finden Sie auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt:
- viel einheimisches Gemüse, z. B. alle Kohlarten, Wurzelgemüse und Hülsenfrüchte
- frisches Obst aus heimischem Anbau: Äpfel, Birnen und Beeren, Aprikosen, Kirschen, Pflaumen – je nach Saison
- Roggenvollkorn als Grundlage für alle Backwaren
- regelmäßig Pilze wie Steinpilze, Pfifferlinge oder Maronen
- Rapsöl als Fettlieferant – pur oder in Form von pflanzlichen Streichfetten
- dreimal wöchentlich Fisch aus Nord- und Ostsee oder deutschen Flüssen und Seen, wie z. B. Hering, Lachs, Makrele, Forelle
- selten Fleisch, das möglichst nur aus Freilandhaltung oder vom Wild
- ergänzend Wildkräuter wie Bärlauch, Rauke, Brunnenkresse oder Sauerampfer
- heimische Nüsse wie Hasel- oder Walnüsse