Rheuma trifft auch schon Kinder

An Rheuma erkranken auch Kinder. Sie müssen unbedingt konsequent behandelt werden. Doch die Krankheit wird bei ihnen oft spät erkannt.

Auch Kinder sind oft Rheumapatienten.

Ungefähr 20.000 Kinder in Deutschland haben eine rheumatische Erkrankung. Den meisten können Ärzte mit einer sorgfältig ausgewählten Therapie gut helfen. Das Problem ist nur: Rheuma wird bei Kindern nicht immer gleich erkannt. Denn Rheumakinder sind meist still. „Sie sagen oft nicht, dass sie Schmerzen haben”, so Kirsten Minden, Spezialistin für Rheuma bei Kindern von der Charité Universitätsmedizin Berlin. Aber sie ändern häufig ihr Verhalten. Sie mögen nicht mehr laufen. Oder haben Anlaufschwierigkeiten am Morgen. Und brauchen erstmal eine halbe Stunde, um nach dem Aufstehen in die Gänge zu kommen. Meist zeigten sich bald darauf erste Entzündungen. Oft zuerst an den Knien. Auch das Handgelenk ist häufig betroffen. Bleiben solche Symptome länger als zwei Wochen, sollten Eltern immer den Kinderarzt darauf ansprechen.

Kinder haben meist juvenile Arthritis

Die häufigste Rheumaform im Kindesalter ist die sogenannte juvenile idiopathische Arthritis, kurz JIA genannt. Dabei handelt es sich um Gelenkentzündungen, die eine unklare Ursache haben. Dahinter steckt ein fehlgeleitetes Immunsystem. Dieses ist in der Regel dafür da, Krankheiten von uns abzuwehren. Bei Rheumatikern wendet es sich jedoch fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und verursacht grundlos Entzündungen. Dagegen gibt es erst einmal ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Meist muss das Kind aber zusätzlich ein Medikament bekommen, dass das Immunsystem herunter regelt. Hierfür kommt fast immer Methotrexat zum Einsatz, kurz MTX. Dass sich eine frühzeitige und konsequente Therapie lohnt, betont auch Kirsten Minden. Sie hat herausgefunden, dass sich dadurch bleibende Schäden vermeiden lassen. Bei drei von vier Kindern, die binnen sechs Wochen nach Ausbruch der Krankheit behandelt wurden, verschwinden die Beschwerden komplett. Manche brauchen als Erwachsene gar keine Medikamente mehr. Neben der richtigen medikamentösen Therapie hilft Krankengymnastik und Psychotherapie. Denn es ist besonders für Kinder ein schwerer Schlag, an Rheuma zu leiden.

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