Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bedrohen auch die Herzgesundheit. Unter anderem mit Rhythmusstörungen, Thrombosen oder Herzmuskelentzündungen.
Das betrifft doch „nur“ den Darm … Leider nein. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, kurz CED, können sich auch oftmals außerhalb des Verdauungstrakts manifestieren. Das betrifft etwa die Lungen, das Bewegungssystem und auch das Herz. Entsprechend ist das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei CED-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich erhöht.
Wie Colitis & Co. das Herz bedrohen
Die Herzmuskelentzündung, Myokarditis, und die Herzbeutelentzündung, Perikarditis, sind die häufigsten Begleiterkrankungen von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Auch die Thrombosegefahr ist erhöht. Das führt bei CED-Patienten vermehrt zu tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien. Der chronisch-entzündliche Prozess im Darm trägt auch zur strukturellen und funktionellen Veränderung von Arterien bei. Man weiß inzwischen, dass Koronarplaques bei Crohn-Patienten weniger stabil sind.
Der chronische Entzündungsprozess verursacht durch oxidativen Stress darüber hinaus eine Ischämie, die zur Zerstörung des Herzmuskels führen kann. So kommt es aufgrund von CED auch zu mehr Rhythmusstörungen, Arrhythmien. Außerdem kommt es zu einer autonomen Dysregulation, die in eine eingeschränkte Variabilität der Herzfrequenz und ein verlängertes QT-Intervall münden kann.