Übergewicht, zu wenig Bewegung – es gibt viele Gründe für Bluthochdruck. Bei der Spurensuche finden sich auch oft mehrere Ursachen zugleich.
Bevor wir ins Detail gehen, sollen Sie wissen, das es zwei Arten von Bluthochdruck gibt: den primären und den sekundären.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen mit Bluthochdruck leidet unter der primären, auch essentiell genannten, Form. Dabei finden sich keine körperliche Ursachen. Er wird generell durch all jene Risiken gefördert, die Herz und Blutgefäßen schaden. Deutlich seltener als der primäre ist der sekundäre Bluthochdruck. Er tritt in Folge verschiedener Erkrankungen oder als Nebenwirkung von Medikamenten auf; hat also klar definierte organische Ursachen.
Breite Palette an Risiken
Zur Entstehung des primären Bluthochdrucks tragen eine ganze Reihe von verschiedenen Faktoren bei. Dabei ebnet in der Regel nicht nur einer von ihnen, sondern das Zusammenspiel mehrerer Faktoren den Weg zum gefährlichen Entgleisen der Blutdruckwerte. Hier eine Übersicht über die häufigsten Ursachen dafür.
Übergewicht
Einer der gewichtigsten Gründe für Bluthochdruck im wahrsten Wortsinn sind überflüssige Kilos. Im Fettgewebe werden bestimmte Botenstoffe gebildet, welche die Entwicklung von Bluthochdruck fördern. Da nun bei Übergewichtigen überreichlich Platz zur Bildung dieser gefährlichen Botenstoffe vorhanden ist, haben sie ein entsprechend weitaus höheres Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Das belegt auch der Blick auf Statistiken: Unter übergewichtigen Menschen hat jeder Zweite zu hohen Blutdruck. Umgekehrt bringt jeder Zweite mit Bluthochdruck zu viel Gewicht auf die Waage. Besondere Bedeutung in Puncto erhöhte Blutdruckwerte haben jene Fettpolster, die sich in der Leibesmitte ansammeln. Denn das innere Bauchfett birgt komplexe Gefahren: So kann es dazu führen, dass die Zellen in Leber, Muskeln und Fettgewebe weniger gut auf das Hormon Insulin ansprechen.
Bewegungsmangel
Körperlich kaum aktive Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochruck. Das liegt daran, dass bei ihnen Herz, Kreislauf und Lungen nicht ökonomisch arbeiten: Bereits kleine Belastungen strengen sie mehr an, als dies bei trainierten Zeitgenossen der Fall ist. Durch den Mangel an Bewegung ist der Körper zudem insgesamt geschwächt. In Folge dessen schießen Blutdruck und Puls unkontrolliert in die Höhe, wenn auf Grund vermehrter körperlicher Aktivität eine verstärkte Durchblutung erforderlich ist. Bewegungsarmut vermehrt darüber hinaus die Fettdepots. Und die tragen wie eben dargestellt ihrerseits zur Erhöhung der Blutdruckwerte bei.
Dauerhafter Stress
Nach Übergewicht und Bewegungsmangel steht Stress auf Platz drei der Rangliste der Risiken für Bluthochdruck: Läuft das vegetative Nervensystem anhaltend auf Hochtouren, klettern auch die Blutdruckwerte kontinuierlich nach oben. Denn der Daueralarm führt zu einer vermehrten Bildung und Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin. Sie führen dazu, dass sich die Muskeln der Gefäßwände zusammenziehen. Dadurch erhöht sich der Gefäßwiderstand und in Folge der Blutdruck. Menschen, die bereits an primären Bluthochdruck leiden, reagieren zudem noch sensibler auf Stresshormone – bei ihnen bewirken diese bereits in geringen Konzentrationen ausgeprägte Stressfolgen wie eben einen Blutdruckanstieg.
Nikotin
Zwar hat der blaue Dunst keinen direkten Einfluss darauf, dass der Blutdruck zu hoch klettert, doch Nikotin bewirkt Gefäßschäden. Infolge derer kann es zur Verengungen der Blutgefäße kommen. Diese führen zu Durchblutungsstörungen und im weiteren Verlauf zur Erhöhung des Blutdrucks.
Magnesiummangel
In zahlreichen Studien zeigt sich ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen einem niedrigen Magnesiumspiegel und erhöhtem Blutdruck: Bluthochdruckpatienten haben auffällig oft zu wenig Magnesium im Blut. Dass der Mineralstoff so wichtig für die Regulation des Blutdrucks ist, liegt mit daran, dass er vor den negativen Auswirkungen von Stress und Hektik schützt.
Es liegt auch in den Genen
Bluthochdruck kann auch erblich bedingt sein. So haben Kinder, bei denen ein oder beide Elternteile davon betroffen sind, selbst ein bis zu dreifach höheres Risiko, daran zu erkranken. Dass es in den Genen liegen kann, wer Bluthochdruck bekommt und wer nicht, zeigt sich auch in Studien an Zwillingen: Bei Eineiigen erkranken stets beide an zu hohem Blutdruck. Doch die Gene sind keine Ausrede: Studien zeigen, dass ein gesunder Lebensstil das Risiko wieder senken kann.