Kunstherzen, eigentlich ein Übergang bis zur Herztransplantation, werden immer häufiger zur Dauerlösung. Grund dafür ist ein extremer Mangel an Spenderorganen.
Bei hochgradiger Herzschwäche bleibt oft als letzte Option die Transplantation eines gesunden Herzens. Seit der ersten Herztransplantation im Jahr 1967 gibt es hier große Fortschritte. Nach der Erholungsphase sind die Patienten wieder normal belastbar, können Sport treiben, ihren Beruf ausüben und ein normales Leben führen. Doch nur wenige Patienten erhalten diese Chance. „Aufgrund des gravierenden Mangels an Spenderorganen beträgt die Wartezeit auf ein neues Herz viele Jahre“, so der Herzchirurg und Transplantationsmediziner Prof. Dr. med. Jan Gummert vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung. Wegen diesem Organmangel setzen Herzchirurgen inzwischen deutlich mehr Kunstherzen ein: Nahezu 1.000 schwer herzkranke Menschen werden in Deutschland pro Jahr mit einem Herzkammerunterstützungssystem, wie die „Kunstherzen“ medizinisch heißen, versorgt.
Kunstherzen erhöhen Lebenserwartung und -qualität
Einerlei, ob diese Systeme zur Übergangs- oder Dauerlösung werden: Kunstherzen sind technisch inzwischen so ausgereift, dass sie die Lebenserwartung und Lebensqualität von Patienten auf der Warteliste für eine Herztransplantation deutlich erhöhen. Die modernen VADs, wie sie auch neudeutsch und kurz für Ventricular Assist Devices genannt werden, pumpen wieder mehr Blut durch den Körper und die Patienten sind körperlich stärker belastbar. Es gibt jedoch auch Nachteile. So ist das Risiko für Infektionen oder Blutungen sowie für Blutgerinnsel höher. Derzeit minimieren Forscher diese Risiken mit technischen Verbesserungen.
Herztransplantation bleibt oft die beste Lösung
Trotz allem: Für die meisten schwer herzkranken Patienten wäre eine höhere Spendenbereitschaft in der Bevölkerung ein Segen. Die Deutsche Herzstiftung plädiert eindrücklich dafür und bietet einen kostenfreien Organspenderausweis an. Mehr Informationen dazu unter www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/publikationen-und-medien/organspendeausweis.
Mehr Informationen zu Kunstherzen finden Sie hier: www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinsuffizienz/broschuere-kunstherz