Bauch-OP: minimalinvasiv ist besser

Muss eine Bauch-OP durchgeführt werden, bietet ein minimalinvasiver Eingriff viele Vorteile für die Patienten. Das haben internationale Studien übereinstimmend gezeigt.

Minimalinvasiv ist eine Bauch-OP viel schonender.

Früher hinterließen Bauchoperationen eine mehr oder weniger lange, sichtbare Narbe. Für die Entfernung der Gallenblase mussten Chirurgen beispielsweise den Bauch weiträumig mit einem größeren Schnitt öffnen. Heute erfolgt diese Operation über drei oder vier kleine Hautschnitte mit Spezialinstrumenten. Die Bauchhöhle wird mit Gas gefüllt, der Arzt operiert unter Sicht einer Videokamera, und es verbleiben kaum erkennbare winzige Narben. Diese minimalinvasive Operationstechnik hat sich vor mehr als zwanzig Jahren bei der Entfernung der Gallenblase durchgesetzt, und gilt heute als Standard.

Bauch-OP wird schonender und sicherer

Weniger Wundinfektionen, geringere Schmerzen, kürzere Krankenhausaufenthalte, schnellere Rückkehr in den Alltag: Bei einer Bauch-OP bringen minimalinvasive Eingriffe viele Vorteile. Entsprechend empfehlen die Leitlinien diese Operationsvariante seit Mitte der 1990er Jahre, „weil sich die Patienten schneller erholen und früher entlassen werden können“, so Prof. Dr. med. Matthias Anthuber. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Klinikum Augsburg.

Klar auf dem Vormarsch

In Deutschland werden heute zwischen 92 und 98 Prozent aller Gallenblasen minimalinvasiv entfernt. Auch bei Blinddarmoperationen ist der minimalinvasive Eingriff auf dem Vormarsch: So erfolgen in Deutschland bereits 55 bis 70 Prozent aller Blinddarmoperationen auf diese Weise. Erfahrene Chirurgen setzen die Methode mittlerweile selbst bei komplizierten Fällen, etwa einem durchgebrochenen Blinddarm, ein. Bei einem Leistenbruch operieren Chirurgen mittlerweile in 20 bis 40 Prozent der Fälle ebenfalls minimalinvasiv.

Durchgesetzt hat sich diese Methode auch bei Operationen zur Behandlung der Fettleibigkeit, der sogenannten bariatrischen Chirurgie. Dabei werden Teile des Magens entfernt oder ein Magenbypass angelegt. Dies ist für die massiv übergewichtigen Patienten deutlich schonender. Der Anteil der minimalinvasiven Operationen in der Adipositas-Chirurgie liegt in Deutschland bereits bei 97 Prozent. „Sie haben sich sehr bewährt, sollten allerdings nur in speziellen bariatrischen Zentren erfolgen“, betont Prof. Anthuber.

Nicht zuletzt wenden Chirurgen die minimalinvasive Technik auch immer häufiger bei einer Bauch-OP wegen Darmkrebs an. Den großen Erfolg dessen haben viele Studien inzwischen belegt. Es gibt keine Probleme wie Tumorrückfall oder eine erhöhte tumorbedingte Sterblichkeit.

Foto: © underdogstudios / fotolia.com
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