Adipositas zu Leibe rücken

Bei Adipositas, starker Fettleibigkeit, helfen Ernährungsumstellung oder mehr körperliche Aktivität selten weiter. Fettleibigen wird daher zu Magenverkleinerung oder Magenbypass geraten.

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Deutschland verfettet: Die Mehrheit der erwachsenen Bundesbürger ist mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 25 übergewichtig. Ein Viertel von ihnen hat sogar einen BMI von über 30 und gilt damit als fettleibig. In anderen westlichen Industrienationen sieht es ähnlich aus.

Gesundheitsrisiko Adipositas

Fettleibigkeit gefährdet zunehmend weltweit die Gesundheit der Bevölkerung. So führt Adipositas zu schweren Folgeerkrankungen wie Diabetes, Fettleber und Bluthochdruck. Zudem erleiden die Betroffenen häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Demenz und Gelenkerkrankungen sind mit Adipositas ebenfalls häufiger – klar, jedes Kilo zu viel macht den Gelenken zu schaffen. Auch einige Krebsarten treten vermehrt auf. So verwundert es nicht, dass die Lebenserwartung bei Fettleibigen niedriger ist: Bei einem BMI von über 40 sind es zwölf Jahre. Allen diesen Gefahren zum Trotz klappt es in den wenigsten Fällen mit dem Kampf gegen die überflüssigen Pfunde.

Lebensstil-Änderung bringt`s oft nicht

Es besteht heute kein Zweifel mehr daran, dass die Ursachen für die Rettungsringe zu kalorienreiche Ernährung und Bewegungsmangel sind. Dennoch erweist sich das Konzept „weniger essen, mehr bewegen“ als kaum erfolgreich. Das Problem ist allerdings nicht die Gewichtsabnahme, sondern das Halten des reduzierten Gewichts: Wer seinen Lebensstil ändert, nimmt im ersten halben Jahr etwa zehn Prozent an Körpergewicht ab. In den folgenden sechs Monaten legt er diese jedoch wieder zu. Ein Satz mit X … Bei Tabletten, die das Hungergefühl dämpfen oder die Nahrungsaufnahme im Magen-Darm-Trakt hemmen, sieht es nicht viel besser aus. Auch dabei wird erst ab- und dann wieder zugenommen.

Mit Skalpell zum Erfolg

Nur die so genannte bariatrische Chirurgie – Magenverkleinerung oder Magenbypass – senkt verlässlich das Gewicht*, **. Und zwar dauerhaft. Deshalb raten Experten wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) bei Adipositas zu einem solchen operativen Eingriff. Er verläuft ohne Komplikationen und bringt nachhaltig Erfolg. Hoffnungen setzen Adipositas-Experten zudem auf neue Medikamente. Sie gehören zur Gruppe der Inkretin-Analoga und ahmen die Wirkung eines Darmhormons nach. Dieses verzögert die Magenentleerung, führt zu früherem Sättigungsgefühl und dämpft den Appetit. Bei Patienten mit Diabetes haben sich die Mittel bereits bewährt. In den nächsten Jahren könnten sie eine Operation in vielen Fällen unnötig machen.

*Sjöström L et al. Swedish Obese Subjects Study Scientific Group. Lifestyle, diabetes, and cardiovascular risk factors 10 years after bariatric surgery. N Engl J Med. 2004 Dec 23;351(26):2683-93.
**Pi-Sunyer X et al. SCALE Obesity and Prediabetes NN8022-1839 Study Group. A Randomized, Controlled Trial of 3.0 mg of Liraglutide in Weight Management. N Engl J Med. 2015 Jul 2;373(1):11-22.
Foto: © biker3 / fotolia.com
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