Trehalose schuld an Durchfallerkrankungen?

Der Zuckeraustauschstoff Trehalose steht unter Verdacht, der Verbreitung des Bakteriums Clostridium difficile Vorschub zu leisten. Der Erreger verursacht schwerste Durchfälle.

Trehalose scheint an der Verbreitung von Durchfallerregern beteiligt zu sein.

Der weltweit rasante Anstieg von Übergewicht, Adipositas und Diabetes erhöht auch den Einsatz von Zuckeraustauschstoffen. Was weniger Kalorien hat und den Blutzucker weniger beeinflusst, birgt allerdings Risiken: viele jener Substanzen, die Zucker zum Süßen ersetzen, sind nicht eben gesundheitsförderlich. So besteht etwa „bei übermäßigen Verzehr“ – wie es so schön auf Lebensmittelverpackungen heißt – das Risiko von Magen-Darm-Beschwerden wie vor allem Durchfall. Womit wir beim Thema wären …

Trehalose im Visier der Fahnder

Der Zuckerersatz Trehalose galt bisher als unbedenklich. Er ist auch in Pflanzen zu finden und natürlichen Ursprungs, nämlich simplem Traubenzucker. So weit, so gut und so wanderte der Süßstoff in immer mehr Lebensmittel. In der EU erstmals im Jahr 2001 – seit dieser Zulassung hat die Verwendung stetig zugenommen. Doch nun hat Trehalose ein schwerwiegendes Problem, das sein gutes Image stark beschädigt. Beschert hat ihm das Ganze eine Untersuchung von US-Wissenschaftlern*. Ihren Erkenntnissen zufolge ist der Zuckeraustauschstoff nämlich dafür verantwortlich, dass sich gefährliche Krankheitserreger im Darm stark verbreitet haben.

Clostridium difficile freut sich

Seit der Jahrtausendwende wird in den USA und in Europa ein deutlicher Anstieg von Darmbakterien verzeichnet, die zum Teil lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen verursachen. Ihr Name ist Clostridium difficile. Wie darin bereits anklingt, sind sie schwere Fälle: Infektionen mit ihnen sind schwierig mit Erfolg zu behandeln. Denn die Keime haben die äußerst unangenehme Fähigkeit, sich verkapseln zu können. So trotzen sie dem Angriff von Antibiotika, die sie eigentlich unschädlich machen sollen. Ganz hervorragend gelingt dies zwei Stämmen des Bakteriums, die als besonders aggressiv bekannt sind: auf ihr Konto geht ein Fünftel der schweren Durchfälle. Was aber steckt hinter der Zunahme der schlimmen Finger? Ganz offensichtlich Trehalose. Wie sich zeigte, können die Clostridien-Stämme den Stoff sehr effektiv verwerten. Grund dafür ist eine Veränderung in ihrem Erbgut.

Gut gefüttert …

Bereits sehr kleine Mengen an Trehalose fördern das Wachstum und die Verbreitung der gefährlichen Bakterien – so der Befund der US-Forscher. Das erklärt, weshalb die Zahl schwerer Fälle an Infektionen mit Clostridium difficile gestiegen ist. Genau seitdem die Zuckeralternative immer häufiger Verwendung in Lebensmitteln findet. Huch …

Übrigens: Eine bewährte Hilfe gegen Durchfall ist das Präparat Perenterol® forte; rezeptfrei aus der Apotheke.

*Collins J. et al. Dietary trehalose enhances virulence of epidemic Clostridium difficile; Nature 2018 doi:10.1038/nature25178
https://www.nature.com/articles/nature25178
Foto: © M. Schuppich / www.fotolia.com

Mein Buch zum Thema, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag.

Infos zum Buch unter: http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/gesunde-ernaehrung-abnehmen/1415060-faszination-darm/

 

 

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