Die Ergebnisse mehrerer Studien zeigen, dass die Antibabypille die Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa begünstigt.
Die Antibabypille ist ein häufig verwendetes Verhütungsmittel – aus guten Gründen. Denn richtig angewendet, bietet sie einen sehr hohen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften. Allerdings hat sie auch so einige Nebenwirkungen. Eine weithin bekannte ist, dass ihre Einnahme das Risiko für eine Thrombose erhöht. Bereits seit Jahren wird diskutiert, ob die Pille auch chronischen Darmentzündungen Vorschub leistet. US-Wissenschaftler haben das kürzlich anhand einer Analyse von über zwanzig Studien bestätigt.
Weitere Nebenwirkung der Antibabypille
Nun ist es amtlich: was einerseits vor ungewollter Mutterschaft schützt, erhöht andererseits die Gefahr an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken. Das hat die Fahndung der Wissenschaftler aus den USA zu diesem Thema eindeutig ergeben. Frauen, welche die Antibabypille zur Verhütung nutzten, hatten ein 1,3-mal so hohes Risiko als jene, die diese nicht schluckten. Bei genauerer Begutachtung der Studiendaten stellte sich heraus, dass das für die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zugleich gilt. Die Pilleneinnahme erhöhte das Risiko für Morbus Crohn um 24 und das für Colitis ulcerosa um dreißig Prozent. Nicht eben wenig …
Jetzt müssen weitere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, welche Rolle die Dauer der Pilleneinnahme spielt und bei welchen Frauen die Antibabypille das Erkrankungsrisiko besonders erhöht.
*Ortizo R, Lee SY, Nguyen ET, Jamal MM, Bechtold MM, Nguyen DL. Exposure to oral contraceptives increases the risk for development of inflammatory bowel disease: a meta-analysis of case-controlled and cohort studies. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2017 Sep;29(9):1064-1070. doi: 10.1097/MEG.0000000000000915
