Die Garanten unserer Beweglichkeit

Finger drücken Handytasten, Füße bewegen Pedale und steigen Treppen … Beweglichkeit scheint uns selbstverständlich. Bis sie uns schmerzhafte Probleme bereitet.

Unsere Beweglichkeit ist kein Selbstgänger.

Tagtäglich führen wir zahllose Bewegungsabläufe aus, ohne viel darüber nachzudenken. Und ohne uns bewusst zu machen, was uns erst dazu befähigt: Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke. Sie sind Tag für Tag zahllose Male im Einsatz. Dennoch nimmt man, was einen bewegt, meist erst wahr, wenn es Beschwerden verursacht. Dann wird nur allzu deutlich, wie bedeutsam ist, was uns mobil macht. Ob zum Telefonieren, Tennisspielen, Kochen oder …

Teamarbeit für die Beweglichkeit

An jeder noch so kleinen Bewegung ist eine Vielzahl von Strukturen beteiligt. Eine perfekt aufeinander abgestimmte Teamarbeit. Wer alles daran beteiligt ist, sehen wir uns jetzt an.

Knochen

Ihre faserige Gitterstruktur im Innern macht sie leicht und widerstandsfähig gegen Druck und Biegung. Ähnlich wie bei Stahlbeton ist ein Eiweißnetzwerk, vergleich dem Gerüst aus Stahldraht, ausgefüllt mit Mineralstoffen, was dem Beton entspricht. Diese Kombination sorgt für die enorme Festigkeit unserer Knochen.

Knorpel

Die Enden der Knochen überzieht eine Schicht aus glattem Knorpel – ein widerstandsfähiges und dabei höchst elastisches Gewebe, das die Knochensubstanz schützt. Seine Elastizität macht den Knorpel zu einem Stoßdämpfer, der Bewegungen und Erschütterungen abpuffert. Er verteilt diese Belastung auf die Gelenkflächen und schützt die darunter liegenden Knochen vor Abrieb. Die glatte Oberfläche, die durch den Knorpel gebildet wird, ermöglicht reibungslose Bewegungen.

Gelenkkapsel

Sie umschließt das Gelenk wie einen Mantel und macht es stabil. Die Kapsel ist aus zwei Schichten aufgebaut: Die äußere Schicht aus festem Bindegewebe und Fasern verbindet die Knochen miteinander. Die innere Schicht ist die Gelenkinnenhaut. Sie enthält zahlreiche Blutgefäße, Nerven und Lymphgefäße. Sie bildet die Gelenkflüssigkeit, die in den Gelenkspalt abgesondert wird. Sie „schmiert“ das Gelenk, indem sie für dessen Gleitfähigkeit sorgt. Darüber hinaus stellt sie die Versorgung des Knorpels mit Nährstoffen sicher, die über das Blut zum Gelenk gelangen.

Muskeln und Sehnen

Was die Gelenke bewegt, sind die umgebenden Muskeln: Sie können sich anspannen und dehnen. Die Enden der Muskelfasern bilden die Sehnen: Kräftige Stränge aus Bindegewebe, welche die Muskeln mit den Knochen verbinden. An Stellen, die viel bewegt werden, beispielsweise am Ellenbogen, sind die Sehnen schützend verpackt – in die Sehnenscheiden.

Nur gemeinsam läuft´s

Die Verantwortung für die Beweglichkeit ruht nicht allein in den Pfannen der Gelenke. Mobil macht vielmehr erst die Kooperation zwischen Gelenken, Bändern und Muskeln. Sie sorgen gemeinsam dafür, dass wir beweglich sind. Dabei sind sie in ihren Funktionen aufeinander angewiesen: So kann nur eine kräftige Muskulatur ein Gelenk ausreichend stützen und stabilisieren. Weitere Schrittmacher sind die Bänder. Sie bestehen aus festem Bindegewebe und verbinden die Knochen direkt miteinander. Im Gegensatz zu Muskeln sind Bänder starr und lassen sich daher nicht zusammenziehen. Auf diese Weise schränken sie die Beweglichkeit ein und begrenzen den Bewegungsspielraum. Was kein Schaden ist, denn damit schützen sie die Gelenke vor Verrenkungen und schädlichen Bewegungen – gewissermaßen die Sicherheitsgurte des Skelettsystems. Diese sind jedoch nur bis zu einem gewissen Ausmaß belastbar. Wenn beispielsweise der Fuß beim Bergwandern umknickt oder die Flanke beim Kicken danebengeht, können die Bänder abnorm gedehnt werden und sogar reißen.

Foto: © Patrizia Tilly / fotolia.com
Tagged , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.