Hexenschuss – Schmerzdrama im Rücken

Schon so manchen legte er lahm – Hexenschuss heißt er nicht umsonst. Was seine Ursachen sind und was dagegen hilft.

Ein Hexenschuss trifft einen wie ein Hammer.

Der stechende und sehr heftige Schmerz im Rücken, meist im Bereich der Lendenwirbel, schießt im wahrsten Sinne des Wortes ganz plötzlich von einem Moment auf den anderen ein. Was die Bewegungsfähigkeit des Betroffenen mitunter erheblich einschränkt. Nach vorne gebücktes Humpeln ist die charakteristische Schonhaltung jener, denen die Hexe eingeschossen ist … Mitunter kommt es im Rahmen eines Hexenschuss auch zu Störungen der Verdauung oder der Blasenfunktion.

Ursachen von Hexenschuss

Die plötzlich auftretenden Rückenschmerzen, medizinisch Lumbago genannt, gehen auf Blockaden eines Wirbelsäulengelenks oder auf Zerrungen und Verkrampfungen der Muskeln am Rücken zurück. Beides kann unterschiedliche Ursachen haben. Die Gelenke der Wirbelsäule können sich durch eine vorübergehende Fehlhaltung oder eine zu abrupte Bewegung gewissermaßen „verhaken“ oder gezerrt werden. Das führt dazu, dass die Gelenke blockieren und in ihrer Funktion behindert sind. Da rund um die Gelenke der Wirbelsäule zahllose Nerven und Nervenendigungen sitzen, können derartige Gelenkblockaden auch so heftige Schmerzen auslösen. Zerrungen und Verkrampfungen in der tiefen Muskulatur der Wirbelsäule, der so genannten autochtonen Rückenmuskulatur, entstehen durch ungünstige Körperhaltungen oder zu hektische, nicht dynamische Bewegungsabläufe. Sehr selten wird ein Hexenschuss von Verengungen an den Wirbelsäulengelenken, beispielsweise durch entzündliche Prozesse oder Tumorerkrankungen, verursacht.

Was gegen Hexenschuss hilft

  • Einrenken: Ist der Hexenschuss auf ein blockiertes Wirbelgelenk zurückzuführen, kann dessen Beweglichkeit oftmals durch Deblockieren erfolgreich wieder hergestellt werden. Dieses Einrenken darf allerdings nur von darin erfahrenen Ärzten durchgeführt werden.
  • Medikamentöse Behandlung: Wichtig ist, die Schmerzen rasch zu lindern, um auch weitere Verkrampfungen zu verhindern. Dazu eignen sich neben der Einnahme von schmerzlindernden Mitteln auch Injektionen, die direkt in den betroffenen Bereich des Rückens gespritzt werden. Bei den dabei verabreichten Wirkstoffen handelt es sich unter anderem um Schmerzmittel, lokal wirksame Anästhetika und entzündungshemmende, entspannende Arzneimittel.
  • Wärme- oder Kältebehandlung: Manchen bekommt bei Hexenschuss lokale Wärme besser, anderen hingegen Kälte. Das gilt es individuell heraus zu finden. Wer Wärme bevorzugt, dem seien Heizkissen oder spezielle Wärmepflaster aus der Apotheke empfohlen. Für lokale Kälteeinwirkung sorgen Kühlbeutel, die Gel enthalten.
  • Physiotherapie: Gezielte Krankengymnastik empfiehlt sich allen voran bei Hexenschuss, der durch Verkrampfungen oder Zerrungen der Muskulatur hervorgerufen wurde. Zwar sind die Übungen im akuten Zustand angesichts der Schmerzen meist noch nicht durchführbar. Sobald die Beschwerden etwas abgeklungen sind, tragen sie jedoch wirksam zur weiteren Besserung und zur Verhinderung eines Rückfalls bei.
  • Akupunktur: Das „Punktstechen“ hilft auch bei einem Hexenschuss.
Foto: © Bildgigant / fotolia.com
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