Kalkschulter: oft Ursache für Schulterprobleme

Nächtliche Schulterschmerzen, die Sie vom Schlafen abhalten? Haare kämmen erscheint nahezu unmöglich? Dann kann eine Kalkschulter die Ursache dafür sein.

Eine Kalkschulter verursacht oft starke Schmerzen.

Bei einer Kalkschulter bilden sich Kalkansammlungen in einer Sehne in der Schulter. Wie es dazu kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Eine Ursache könnte eine Mangeldurchblutung und damit ein Sauerstoffmangel in den Schultersehnen sein. Auch mechanische Faktoren sowie lokale Stoffwechselstörungen können die Auslöser sein. Betroffen sind vor allem Menschen zwischen 35 und 50 Jahren, rund zwei Drittel davon sind Frauen. Die Erkrankung wird meistens erst recht spät diagnostiziert. Denn solange die Ablagerungen klein sind, verursachen sie keine Symptome.

Starke Schmerzen bei Bewegung

Haben die Kalkablagerungen an Größe zugenommen, lösen sie massive Schulterschmerzen aus. Vor allem Bewegungen über den Kopf, aber auch nach hinten oder zur Seite mit Belastung sind äußerst schmerzhaft. Wegen der erheblichen Schmerzen können die Patienten den Arm oft kaum noch bewegen und nicht auf der betroffenen Schulter liegen. Durch eine Schonhaltung kann es sogar zur Versteifung der Schulter kommen. „Die Verdachtsdiagnose, die wir aufgrund des Beschwerdebildes und der Bewegungseinschränkung gewonnen haben, können wir mit Hilfe des Ultraschallverfahrens und einer Röntgenuntersuchung bestätigen“, erklärt Dr. Berthold, Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM). Diese Kombination ist im Vergleich zur Kernspintomographie von hoher Treffsicherheit und sie ist schnell und kostengünstig durchführbar.

Behandlung der Kalkschulter

Ein therapeutischer Ansatz ist die Aktivierung des Stoffwechsels – und somit auch der Durchblutung – durch gezielte Bewegung. Spezielle Dehnübungen helfen, den Schmerz zu lindern. Bei Bedarf verordnet der Arzt zudem noch Medikamente gegen Schmerzen oder Entzündungen. Manchmal setzen auch Physiotherapeuten therapeutischen Ultraschall unterstützend zur Schmerzbehandlung ein.

Solange die Patienten mit ihren Beschwerden gut zurechtkommen, kann der meist gutartige Spontanverlauf der Kalkschulter abgewartet werden. „Denn oft lösen sich die Verkalkungen im Laufe der Zeit wieder von allein auf“, so Dr. Berthold. Das kann jedoch Monate dauern und ist mit starken Schmerzen verbunden.

Stoßwellentherapie als Alternative zur Operation

Bei Kalkansammlungen, die starke Schulterschmerzen verursachen, wird den Patienten manchmal zur Operation geraten. Eine schonende Alternative dazu kann die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) sein. Dabei richtet der behandelnde Arzt mit einem Ultraschallgerät energiereiche Stoß- oder Druckwellen gezielt auf die betroffene Schulter. Der Nutzen der Behandlung in Bezug auf eine Besserung der Symptome und Verkleinerung der Kalkdepots ist laut Dr. Berthold inzwischen in vielen Studien nachgewiesen. Die Anwendung gehört für gesetzlich Versicherte zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL); der Patient muss die Kosten selbst tragen. Die meisten privaten Kassen und Beihilfestellen übernehmen die Behandlung.

Foto: © Stefan B. / pixelio.de
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