Die häufigsten Ursachen für Arthrose

Diese so häufige schmerzhafte Gelenkerkrankung hat nicht nur den einen Auslöser. Vielmehr führt eine unheilvolle Synergie mehrerer Faktoren zur Arthrose.

Arthrose entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen.

Über die exakten Hintergründe der Arthrose herrscht nach wie vor Unklarheit. Darüber, ob bei den Ursachen äußere Faktoren oder aber körpereigene und damit individuelle Einflüsse überwiegen, ist sich die Wissenschaft uneins. Klar ist: Es ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, das zu der Gelenkerkrankung führt. Klar ist zudem auch, dass sie keine reine Alterserscheinung ist. Das Alter stellt zwar zweifelsohne einen Risikofaktor dar, denn mit den Jahren geht die Elastizität und Belastbarkeit des Gelenkknorpels zurück. Doch auch bei vielen um die Mitte Dreißig lassen sich bereits erste Verschleißerscheinungen an den Gelenken konstatieren.

Spurensuche zur Arthrose

Bei der Fahndung nach den Auslösern des Arthrose-Prozesses stößt man auf viele Indizien. Die häufigsten Ursachen beziehungsweise Risikofaktoren finden Sie im Folgenden aufgeführt.

Verletzungen und Unfälle

Rund ein Drittel aller Arthrosen treten in Folge von Unfällen und Verletzungen auf – mitunter erst nach vielen Jahren. Um die Degeneration des Gelenkknorpels in Gang zu setzen, genügen bereits kleinste Verletzungen. Solche so genannten Mikrotraumen bemerkt man oftmals kaum. Entsprechend werden sie auch nicht behandelt: »Ist ja nicht so schlimm«. Ist es doch, denn selbst Mikrorisse in Sehnen und Bändern sind keine Bagatelle. Sie beeinträchtigen den Knorpel und fördern so die Entstehung von Gelenkerkrankungen.

Anhaltende Überlastungen

Werden bestimmte Bewegungen Tag für Tag und über Jahre hinweg ausgeführt, kann dies zur Überlastung der betreffenden Gelenke führen. Meist ist dies der Fall bei bestimmten Tätigkeiten – etwa Arbeiten am Fließband. Solche berufsbedingten Arthrosen sind keine Seltenheit. So entwickeln beispielsweise Fliesenleger häufig eine Kniearthrose. Wer im Straßenbau tätig ist, hat dagegen eine erhöhte Anfälligkeit für eine Arthrose der Ellenbogen- und Schultergelenke. Das Rütteln der Presslufthammer bleibt auf Dauer nicht ohne Folgen.

Doch nicht nur beim Broterwerb, auch in der Freizeit kann es riskant werden: Sport, vor allem falls sehr intensiv ausgeübt, kann ebenso zum vorzeitigen Gelenkverschleiß führen. Von Tennisspielern kennt man das als Schultergelenksarthrose, bei Fußballern sind es dafür Arthrosen der Kniegelenke.

Fehlstellungen

Manche Menschen haben eine angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks, eine so genannte Hüftdysplasie. Diese ist erblich oder aber durch eine ungünstige Lage im Mutterleib bedingt. In Folge der Dysplasie ist die Hüftpfanne nicht richtig verknöchert und bietet so dem Hüftkopf nicht genügend Halt – was mitunter dazu führen kann, dass der Hüftkopf aus der Pfanne springt. Diese Hüftluxation zeigt sich dann durch Gehstörungen, einem verkürzten Oberschenkel und Hohlkreuz.

Bewegungsmangel

Zu viel und einseitige Bewegung kann den Gelenken schaden – gar keine, nämlich Bewegungsmangel, ist aber mindestens genauso verkehrt. Wie immer macht auch hier die Dosis das Gift. Das wusste bereits der heilkundige Paracelsus und das hat auch bei körperlicher Ertüchtigung seine Relevanz: Wer sich zu wenig bewegt, erhöht sein Risiko für Gelenkerkrankungen.

Übergewicht

Überflüssige Pfunde sind Gift für die Gelenke. Dazu ein Rechenexempel: Ein Kilo weniger auf der Waage bedeutet drei weniger auf den Gelenken.  Wer also beispielsweise drei Kilogramm abnimmt, dessen Gelenke müssen neun weniger tragen. Jedes Kilo weniger macht sich mithin dreimal gut für die Gesunderhaltung der Gelenke. Besonders für jene, die am schwersten am Übergewicht zu schleppen haben – die Schulter-, Hüft- und vor allem die Kniegelenke.

Vererbung

Die Ursache für eine Arthrose kann auch in den Genen liegen. Studien haben bestätigt, dass erbliche Veranlagung mit für den Verschleiß der Gelenke verantwortlich ist.

Entzündungsherde im Körper

Chronische Entzündungen, beispielsweise im Mundbereich wie unter anderem Parodontose, können auch zur Gefahr für die Gelenke werden. Die Erreger der Entzündungen sowie Giftstoffe, die sie absondern, gelangen über den Blutkreislauf auch zu weitab gelegenen Körperregionen – damit auch zu den Gelenken. Hier können die Krankheitserreger dann rasch Entzündungen hervorrufen.

Gicht

Auch wenn die Beschwerden zuerst in den Gelenken – allen voran am großen Zeh – auftreten, ist Gicht keine Gelenkerkrankung. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Stoffwechselstörung, in deren Folge verstärkt Harnsäure gebildet und ausgeschieden wird. Kursiert zu viel Harnsäure im Blut, flockt sie in Gestalt winziger Kristalle aus. Diese machen es sich im Gelenkknorpel bequem, verursachen dort Entzündungen und so die berüchtigten Gichtschmerzen. Dabei führen bereits nur leichte Berührungen oder Erschütterungen zu heftigen Beschwerden. Das betroffene Gelenk ist stark geschwollen und gerötet. Am besten kennt man das von den Grundgelenken der großen Zehen und den Kniegelenken. Bleibt die Gicht unbehandelt, stellt das eine große Gefahr für die Entstehung einer Arthrose dar. Die wiederholten Entzündungen schädigen Gelenkknochen wie Knorpel und begünstigen damit deren Verschleiß.

Lesen Sie auf Journal Schmerz zudem, auf welchen Wegen die Arthrose ein Gelenk zerstört und wie sie erkannt wird.

Foto: © master1305 / fotolia.com

 

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