Mit Schall Arthrose erkennen

So klingt Arthrose: Diagnostik mit Schall kann bereits frühe Knorpelschäden aufzuspüren. Eine große Chance im Kampf gegen die häufigste Gelenkerkrankung.

Mit Schall lässt sich auch Arthrose erkennen.

Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen in Deutschland: Rund 18 Prozent der Erwachsenen haben eine Arthrose, bei der die Knorpelschicht eines Gelenks zerstört wird – im Extremfall bis zur Bewegungsunfähigkeit und Gelenkersatz. Forschungen deutscher Wissenschaftler wollen den Knorpelschaden nun mit einer schonenden Methode entdecken – nämlich mit der Diagnostik per Schall*.

Diagnostik mit Schall und MRT: gleiches Ergebnis

Orthopäden wissen es schon längt: Ein kaputtes Gelenk kann knarren wie eine Tür. Die Ergebnisse der Wissenschaftler ergeben, dass Knorpelschäden einen ganz eigenen Sound haben. Dieser ist allerdings für das menschliche Ohr nicht hörbar. Wohl aber per Schalldiagnostik. Wenn ein Patient mit Knorpelschäden Kniebeugen macht, entstehen Geräusche, die typisch sind und sich von anderen Geräuschen abheben. Sie lassen sich durch die spezielle Technik der sogenannten Schallemissionsanalyse aufzeichnen mit einer Schallkurve.

Eine erste Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse. Die Resultate der Schalldiagnostik von Patienten mit Knieschäden stimmten mit zuvor angefertigten MRT-Aufnahmen in 95 Prozent der Fälle überein. Das heißt: Nahezu alle radiologisch bestätigten Schäden wurden auch mithilfe der Schalldiagnostik entdeckt. Die Forscher sehen darin ein großes Potenzial: „Die Schalldiagnostik kann möglicherweise auch schon früher als Röntgenaufnahmen oder MRT einen Gelenkverschleiß bemerken“, hofft Prof. Dr. Udo Wolf, Mitautor der Studie.

*Wolf U. et al. Detection of osteoarthritis using acoustic emission analysis. Journal of Medical Engineering and Physics. März 2019 (65). S. 57-60
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1350453319300074
Foto: © w.r. wagner /pixelio.de

 

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