Tiere tun es, wir auch: lecken, was weh tut und verletzt ist. Klar, Speichel ist ein super Wund- und Schmerzmittel.
Wer sich in den Finger geschnitten hat, steckt ihn instinktiv in den Mund. Richtig so, denn der Speichel leistet perfekte erste Hilfe. Das gilt auch für Verletzungen an allen anderen Stellen des Körpers. Dabei macht sich die eigene Spucke ebenso gut wie die von anderen Zeit- oder Artgenossen …
Speichel ist ein wahres Wundermittel
“Wunden lecken” hat eine sehr lange Tradition: Spucke ist seit undenklichen Zeiten als Heiler im Einsatz. Dass und wie gut sie bei Wunden und Schmerzen hilft, bestätigt auch die moderne Wissenschaft. Sie fand darin verschiedene Substanzen, die sehr effektiv gegen eine Infektion mit Bakterien und anderen Krankheitserregern wirken – dazu gehört unter anderem das Enzym Lysozym. Entsprechend ist Speichel eine überaus gute Wahl, um Wunden zu reinigen und zu desinfizieren. Darüber hinaus beschleunigt er die Wundheilung. Dafür ist vor allem das Protein Histatin zuständig. Der Eiweißstoff wirkt nicht nur keimtötend, sondern auch heilend. Das erklärt auch, warum Wunden im Mundraum besonders schnell heilen.
Nicht nur der eigene hilft …
Ob die Wunde mit dem eigenen Speichel oder dem eines anderen gereinigt und desinfiziert wird, spielt keine Rolle. Allerdings: Keiner der Beteiligten darf an einer Infektionskrankheit leiden. Der Mund ist auch mit vielen Bakterien besiedelt. Diese sind normalerweise harmlos, aber für Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem können sie gefährlich werden.
Fazit: Wer sich eine Verletzung zugezogen hat, darf also im Normalfall ohne Bedenken „seine Wunden lecken“. Jedoch sollte man sich nicht allein auf den Speichel verlassen. Ist etwa bei einer Schürfwunde viel Dreck in der Wunde, dann sollte diese zunächst gründlich mit Wasser gereinigt und anschließend ein Hautdesinfektionsmittel benutzt werden.
Quelle: apomio