Nun ist es amtlich: Punktstechen, wie Akupunktur auch genannt wird, kann Kreuzschmerzen nachhaltig reduzieren. Das belegen Daten aus 44 Studien.
Wenn es im unteren Rücken immer wieder schmerzhaft zwickt und zwackt, wird meist eine Physiotherapie angesagt. Dieses zweifelsohne bewährte Mittel der Wahl hilft jedoch nicht jedem weiter. Bei diesen Betroffenen liegt dann der Griff zur Tablette nahe. Doch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und andere Schmerzmittel haben Nebenwirkungen und bergen die Gefahr der Abhängigkeit. Das rückt die Akupunktur in den Fokus. Zu Recht, wie jetzt eine große Analyse von 44 Studien zeigt*.
Deutliche Hilfe bei chronischen Kreuzschmerzen
Über 8.000 Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen von mindestens sechs Wochen im unteren Rücken waren in den Studien eingeschlossen. An ihnen wurden die Effekte der individuellen sowie der standardisierten Akupunktur getestet. Beim individuellen Punktstechen passt der Therapeut das Setzen der Nadeln gezielt an den jeweiligen Patienten an. Bei der standardisierten Akupunktur erhält jeder Behandelte die gleiche sogenannte Nadelung. Die individuelle Variante schnitt etwas besser ab als die standardisierte. Doch auch diese senkte das Schmerzniveau sehr zufriedenstellend. Für die ebenfalls untersuchte Elektroakupunktur und aurikuläre Akupunktur traf das indessen nicht zu.
* Baroncini A. et al. Acupuncture in chronic aspecific low back pain: a Bayesian network meta-analysis. J Orthop Surg Res 2022; 17: 319.
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