Algen enthalten Substanzen, die schmerzhafte Gelenkbeschwerden bei Patienten mit Arthritis nachhaltig lindern – besonders dann, wenn die konventionellen Medikamente versagen.
In Algen steckt eine Menge an Wertvollem für unsere Gesundheit. Nicht umsonst werden sie auch bereits als Nahrungsmittel der Zukunft betrachtet – riesige Algenwiesen unter Wasser, die helfen sollen, das Nahrungsproblem auf unserem Planeten zu lösen. Doch zurück in die Gegenwart. Und zu jenen mit schmerzhaften Problemen. Die Rede ist von Menschen mit rheumatoider Arthritis. Ihnen können Algen wirksam helfen.
Breites Spektrum
Die wasserbewohnenden Urpflanzen haben ordentlich was zu bieten. Neben reichlich wichtigen Nährstoffen entfalten sie auch eine Palette an positiven Wirkungen. Dazu gehören unter anderem antientzündliche, immunsuppressive und antioxidative. Die machen sich besonders gut bei entzündlichen Erkrankungen. Womit wir beim Thema wären. Nämlich entzündlichen Gelenkerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Bei deren Behandlung wird eine Substanz aus der Braunalge künftig eine bedeutende Rolle spielen. Sie trägt den recht komplizierten Namen β-D-Mannuronsäure und ist Bestandteil der sogenannten Alginsäure, die von Braunalgen gebildet wird. Die Salze der Alginsäure, die Alginate, werden bereits in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, finden aber auch in der Medizin Verwendung.
Der Algenstoff verbessert Gelenkbeschwerden deutlich
Ein internationales Forscherteam hat den Stoff aus der Braunalge kürzlich genau unter die Lupe genommen. Es untersuchte seine Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf bei rheumatoider Arthritis im Vergleich zu Placebo, einem Scheinmedikament, sowie zu konventionellen Medikamenten*. Mit erstaunlichen Ergebnissen. Denn bei Patienten, die täglich 2x 500 mg β-D-Mannuronsäure erhielten, verbesserten sich die Gelenkschmerzen sowie die Schwellungen und Funktionen der Gelenke ganz erheblich. Mehr als unter den konventionellen Medikamenten und unter Placebo. Auch die Behinderungen im Alltag durch die Arthritis waren durch den Algenstoff vermindert. Dabei traten keine oder nur sehr geringe Nebenwirkungen auf.
Algen werden mithin nicht nur als Superfood, sondern bald auch als Quelle für potente Arzneimittel von sich reden machen.