Volkskrankheit Fersenschmerz: jeder 10. betroffen

Stechende Schmerzen beim Gehen, aber am Fuß ist gar nichts zu sehen? Könnte Fersenschmerz sein – kaum bekannt, aber häufig.

Fersenschmerz ist weit verbreitet.

Bei jedem Schritt schießt ein stechender Schmerz hinten in der Fußsohle ein und erfasst dann äußerst heftig die gesamte Ferse. Die Fahndung nach etwaigen Ursachen bleibt erfolglos: am gesamten Fußbereich gibt es keine sichtbaren Veränderungen. Und mit dem Fuß umgeknickt oder gestolpert ist man auch nicht …

Wer das kennt, leidet wahrscheinlich unter der Plantarfasziitis – zu Deutsch unter Fersenschmerz. Daran erkrankt etwa jeder zehnte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben. Man kann also zu Recht bereits von einer Volkskrankheit sprechen.

Was hinter Fersenschmerz steckt

Bei der Plantarfasziitis handelt es sich um eine Gewebeveränderung in der Sehnenplatte der Fußsohle. Aha, und was heißt das jetzt? Das einzelne Sehnen überdehnt sind und sich dadurch auch bereits möglicherweise entzündet haben. Dazu kommt es, wenn der Fuß längerfristig stark belastet wird. Ursache hierfür sind meist starkes Übergewicht, Tragen von Schuhen mit harten Absätzen und Überbelastung beim Sport. Auch stehende Berufe, eine genetisch bedingte Verkürzung des Waden- oder Oberschenkelmuskels sowie ein Hohl- beziehungsweise Plattfuß fördern die Entstehung von Fersenschmerz. Typisches Symptom ist der stechende Anlaufschmerz in der Ferse bei den ersten morgendlichen Schritten und nach längerem Sitzen. Zudem leiden die Betroffenen an einer Bewegungseinschränkung im oberen Sprunggelenk. Im weiteren Verlauf der  Erkrankung addiert sich oft ein dumpfer Schmerz im Fußbereich hinzu, der auch in Ruhe besteht.

Das hilft Ihnen

Patienten mit Fersenschmerz bekommen zunächst Schuheinlagen und Dehnübungen der Füße verordnet. Mit im Behandlungskanon vertreten sind Physiotherapie sowie Medikamente gegen die Schmerzen und etwaigen Entzündungen. Bleiben diese Therapiemaßnahmen ohne Erfolg, kann und sollte die sogenannte extrakorporale Stoßwellentherapie (ESTW) eingesetzt werden. Dabei werden über die Haut Stoßwellen per Ultraschall in die betroffene Region gebracht. Das bewirkt eine mechanische Reizung. Denn sie verursacht winzige Mikrorisse, die einen reaktiven Heilungsprozess des Körpers auslösen. Das erhöht die Durchblutung und wirkt häufig schon während der Anwendung schmerzstillend.

Die Methode hat wegen ihres guten Erfolgs bei der Bewegungsverbesserung und Schmerzlinderung stark an Bedeutung gewonnen. Bei chronisch an Fersenschmerz Erkrankten gilt die ESTW inzwischen als letzte Therapiemöglichkeit, bevor es zu einer Operation kommt. Entsprechend wird diese Therapie nun eine Kassenleistung. Angesichts ihrer hohen Kosten jedoch leider zunächst nur für jene Patienten, die chronisch an Fersenschmerz leiden und bei denen andere Maßnahmen nicht ansprechen.

Foto: © Yulia Podesnova / Fotolia.com

 

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