Herzschwäche? Stets Eisenwert testen lassen

Vor allem Menschen mit Herzschwäche sollten ihren Eisenwert immer im Blick haben. Denn jeder Zweite von ihnen leidet unter Eisenmangel.

Besonders bei Herzschwäche sollte der Eisenwert stets kontrolliert werden.

Menschen mit chronischen Krankheiten wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sind besonders gefährdet, einen Mangel an Eisen im Blut zu entwickeln – auch ohne dass eine Blutarmut vorliegt. Einer großen europäischen Studie zufolge ist jeder zweite Patient mit chronischer Herzinsuffizienz von Eisenmangel betroffen. Was ebenfalls bedenklich ist: die Häufigkeit der schlechten Eisenversorgung nimmt mit der Schwere der Herzerkrankung zu *.

 

Routinemäßig Eisenwert kontrollieren lassen

Zum Einen kann ein chronisch niedriger Eisenwert im Blut die Herzschwäche verstärken. Zum Anderen macht ein Eisenmangel die ohnehin belasteten Patienten allgemein anfälliger für Krankheiten. „Ein routinemäßiges Überprüfen des Eisenstoffwechsels ist deshalb bei Herzinsuffizienz  besonders wichtig“, so der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Das wird auch in den aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) dringend empfohlen **. Ein Eisenmangel lässt sich durch einen Bluttest leicht erkennen. Die Erhebung weniger Blutwerte, nämlich Serum-Ferritin (Speichereisen), Transferrin (Transporteisen) und Hämoglobin, ist dafür meist ausreichend.

Eisenmangel kann ans Herz gehen

Eisenmangel wirkt sich unter anderem besonders nachteilig auf den Herzmuskel aus. Denn dieser hat einen hohen Energiebedarf und seine Funktionsfähigkeit hängt von einem intakten Eisenstoffwechsel ab. Zudem benötigt unser Herz dieses lebenswichtige Spurenelement, um seine Funktion an akuten oder chronischen Stress anzupassen. Ein unbehandelter Eisenmangel kann entsprechend negative Folgen für den Krankheitsverlauf bei herzkranken Menschen haben. Darüber hinaus setzt er deren beeinträchtigte Lebensqualität noch weiter herab. Eine intravenöse Eisenzufuhr führt hingegen zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu weniger Krankenhausaufenthalten bei den Patienten, wie eine aktuelle Studie zeigte ***. Oral zugeführtes Eisen aus Tabletten wird vom Darm dieser Patienten oft nicht ausreichend aufgenommen und ist deshalb nicht so gut wirksam.

*Klip et al. Am Heart J 2013;165(4):575-582.
** McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021;42(36):3599–3726.
*** Ponikowski et al. Lancet 2020; 396, 10266: 1895-1904.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V. www.herzstiftung.de

Foto: © Rainer Sturm / www.pixelio.de
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