Bei Brustschmerz Herz und Lunge prüfen

Herz und Lunge liegen anatomisch dicht beisammen und sind auch funktionell eng verbunden. Deshalb können hinter Brustschmerz beide Organe stehen.

Lunge und Herz sind enge Verbündete.

Sie sind anatomische Nachbarn: Herz und Lunge teilen sich als Organe den Brustkorb. Diese Nähe hat nicht nur lokale, sondern auch funktionelle Konsequenzen. „Viele Erkrankungen des Herzens bedrohen zugleich die Lunge, umgekehrt können Erkrankungen der Lunge dem Herzen schweren Schaden zufügen“, so Prof. Dr. med. Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung. Angesichts dieser Verbindung sollten bei allen Beschwerden im Brustkorb stets beide Organe untersucht werden.

Herz und Lunge in enger Wechselbeziehung

Wie schnell sich eine Störung eines Organs am anderen bemerkbar macht, zeigt sich beispielsweise an der Herzschwäche. Bei Patienten, deren Herz so geschwächt ist, dass es nicht mehr ausreichend Blut in den Körper transportieren kann, staut sich das Blut in den Lungenvenen und nachfolgend auch in den Lungenkapillaren. Dieser Flüssigkeitsaufstau führt zu Atemnot. Kommen wir zu Problemen in der Lunge. Ist der Druck in den Lungengefäßen erhöht, was medizinisch Lungenhochdruck oder pulmonale Hypertonie genannt wird, muss die rechte Herzkammer stärker pumpen. Das hat Konsequenzen für die Herzklappe, die sich zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer befindet: Der Ring der sogenannten Trikuspidalklappe wird überdehnt, die Klappe wird undicht und es kommt zu Herzproblemen.

Angeborene Herzfehler

Die engen Zusammenhänge zwischen den beiden Organen zeigen sich auch bei angeborenen Herzerkrankungen. Denn die meisten Herzfehler haben unmittelbare Auswirkungen auf den Lungenkreislauf. Beispielsweise führen Löcher in der Herzscheidewand (Septumdefekt) häufig zu einer vermehrten Durchblutung der Lunge und in der Folge zu einem Lungenhochdruck. Engstellen oder Verschlüsse der Pulmonalklappe hingegen bewirken eine verminderte Durchblutung der Lunge und sind unmittelbar lebensbedrohlich. Kinder, die mit einem solchen Herzfehler geboren werden, müssen kurz nach der Geburt operiert werden, um zu überleben.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V. www.herzstiftung.de
Foto: © hywards / www.fotolia.com

 

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