Ein zu hoher Blutdruck schädigt neben Organen und Blutgefäßen auch unser Hirn. Besonders betroffen sind das Gedächtnis und der Gang.
Die arterielle Hypertonie, wie Bluthochdruck medizinisch heißt, beeinträchtigt viele Organe und Gewebe im Körper – und das leider bereits lange, bevor die zu hohen Blutdruckwerte entdeckt werden. Betroffen von den schädlichen Auswirkungen sind auch die Gehirnfunktionen. Das zeigt sich etwa durch eine reduzierte kognitive Leistungsfähigkeit wie unter anderem Vergesslichkeit. Auch das Gangbild wird vom erhöhten Blutdruck deutlich zum Negativen verändert.
Schon das junge Hirn leidet
In welchem Ausmaß ein Bluthochdruck das Hirn schädigt, zeigte eine US-Studie*. Darin wurden die Daten einer epidemiologischen Langzeitstudie untersucht: Die sogenannte CARDIA-Studie, kurz für Coronary Artery Risk Development in Young Adults, befasst sich mit den Risiken für eine koronare Herzkrankheit bei jungen Erwachsenen. Im Zuge dessen wurden auch die Blutdruckwerte regelmäßig erfasst. Denn bekanntlich ist Hochdruck einer der wichtigsten Risikofaktoren für eine KHK.
Die US-Forscher fanden bei ihrer Analyse heraus, dass bei Personen, die bereits seit ihrer Jugend einen zu hohen Blutdruck haben, die Hirnleistungen erheblich schlechter sind. Das gilt besonders für Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit. Im Gang zeigten sich die erhöhten Blutdruckwerte durch eine langsamere Gehgeschwindigkeit, kleinere Schrittlänge und höhere Gangvariabilität.
Regelmäßige Blutdruckkontrolle auch in jungen Jahren
Angesichts der belegten fatalen Folgen eines Bluthochdrucks auf die Nerven im Hirn sollten auch junge Erwachsene regelmäßig ihre Werte kontrollieren – entweder durch Selbstmessungen oder durch den Hausarzt. Denn wie kaum bekannt, ist die arterielle Hypertonie gerade bei sportlichen jüngeren Menschen die häufigste internistische Erkrankung. Deshalb sollten auch junge Menschen die Warnzeichen für Bluthochdruck unbedingt ernst nehmen. Zu diesen Zeichen gehören allen voran Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen sowie Atemnot und starkes Herzklopfen unter körperlicher Belastung.