So wirksam wie Medizin: Bewegung kann erhöhtem Blutdruck vorbeugen. Und wer bereits darunter leidet, weist ihn damit in die Schranken.
Rezeptfrei und ganz ohne Nebenwirkungen: Regelmäßige Bewegung wird heute zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden verordnet. Dies steht auf einer breiten wissenschaftlichen Basis. Studien zeigen, dass Sport sogar eine vergleichbar gute Wirkung hat wie Medikamente.
Fit mit fun
Nehmen wir unseren Alltag mal genau unter die Lupe, zeigt sich schnell, wie inaktiv wir eigentlich sind: Autos, Bahnen, Fahrstühle und Rolltreppen haben die Benutzung der eigenen Beine fast überflüssig gemacht. Dazu kommen dann noch die vielen Stunden am Schreibtisch. Ja, wir bewegen uns zu wenig! Diese Bilanz lässt sich jedoch ändern. Einfacher und vor allem auch mit mehr Freude, als Sie vielleicht denken.
Sie können bereits einen guten Teil des täglichen Soll an Bewegung in Ihren gewohnten Tagesablauf integrieren. Da wären beispielsweise schnelles Gehen zur Bushaltestelle, Radfahren ins Büro oder Treppensteigen statt auf den »Kommt«-Knopf am Lift zu drücken. Auch die Mittagspause lässt sich mit einem kurzen Spaziergang aktivieren. Bestimmt fällt Ihnen auch noch einiges ein. Das tägliche Bewegungsplus garnieren Sie dann noch wöchentlich mit etwas Joggen, Walken, Hanteln stemmen oder Schwimmbadbesuchen – was Ihnen Freude macht. Denn die ist entscheidend, sonst bleiben die Turnschuhe bald wieder im Schrank. Sportlicher Anreiz sollte Ihnen auch der Gewinn an Gesundheit und Lebensqualität sein. Denn gerät Ihr Vorsatz, sich mehr zu bewegen, in die Schublade mit der Aufschrift “nötige Pflicht”, fallen Ihnen ganz schnell ganz tolle Ausreden ein, sie gar nicht erst aufzumachen.
Sport light
Heute ist erwiesen, dass es nicht die Höchstleistungen sind, die unsere Gesundheit auf Trab bringen, sondern die kleinen Häppchen. Bereits 150 Minuten in der Woche sind ausreichend, wie Wissenschaftler ausgerechnet haben: Mit wöchentlich zwei bis drei Stunden körperlicher Aktivität können Sie gesundheitlichen Risiken wie zu hohem Blutdruck also wortwörtlich davonzulaufen. Wie Sie die Bewegungseinlagen verteilen, ist dabei Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass zwischen zwei Trainingseinheiten nicht mehr als zwei Tage liegen. Übrigens hat sich auch gezeigt, dass es nie zu spät für Workout ist: Auch wer sich erst jenseits der sechzig zu den sportlich Aktiven gesellt, kann sein Risiko für Herz und Kreislauf messbar reduzieren.
Bewegende Argumente
Hier ein paar der guten Argumente, Sie von der Couch zu holen. Sie führen Ihnen vor Augen, weshalb Bewegung erhöhten Blutdruck senken kann und weshalb sie insgesamt ein so geniales Elixier für Herz und Gefäße ist.
Tariert den Blutdruck aus
Sport lenkt den erhöhten Blutdruck wieder zurück in gesunde Bahnen – er senkt ihn nachhaltig, oftmals ebenso gut wie blutdrucksenkende Medikamente.
Geringeres Infarktrisiko
Sportmedizinische Forschungen haben übereinstimmend gezeigt, dass bereits mäßige Bewegung das Risiko für einen Herzinfarkt senkt: um beachtliche dreißig Prozent. Selbst ein täglicher Spaziergang reduziert die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Kick für die Durchblutung
Bewegung regt bekanntlich die Durchblutung an. Damit bekommt der Herzmuskel mehr von dem für ihn so wichtigen Sauerstoff. Die bessere Durchblutung gewährleistet zudem einen erhöhten Schutz vor der Verkalkung der Gefäße.
Wirtschaftlicher Herzhaushalt
Je trainierter Sie sind, desto ökonomischer kann Ihr Herz arbeiten. Es wird ihm schlichtweg Arbeit abgenommen: Da es weniger Sauerstoff und Blut in die Muskeln pumpen muss, um Leistung zu erreichen, kann es seine Schlagfrequenz senken. Zugleich aber steigt das Volumen des Herzschlags. Mit wachsender Kondition und Leistungskraft wird Ihr Herzmuskel also zunehmend geschont. Und so das Risiko für einen Störfall deutlich herabgesetzt.
Schutz vor Thrombosen
Die Gefahr von Thrombosen können Sie durch regelmäßige Bewegung ebenfalls wirksam eindämmen. Denn sie verbessert die Fließeigenschaften des Bluts: Strömt der Lebenssaft schneller durch die Gefäße, sinkt das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels.
Flexible Herzfrequenz
Damit unser Herz adäquat auf die stetig wechselnden Bedürfnisse des Körpers reagieren kann, muss die Herzfrequenz vollkommen flexibel sein. Diese sogenannte Variabilität der Herzfrequenz wird durch Sport ebenso erhöht.
Beugt Venenleiden vor
Ausdauersport verbessert den venösen Blutstrom und kann so Schädigungen der Venen entgegenwirken. Zudem werden die Muskelschichten der Venenwände stärker. Und in kräftigen Venen kann Blut besser fließen. Ist die Spannung der Venenwände hingegen zu schwach, erweitern sie sich. Die Venenklappen schließen nicht mehr richtig, der Bluttransport wird erschwert und das Blut staut sich – die Venen werden übermäßig gedehnt. Die Folgen können Krampfadern sein, wie auch Taubheitsgefühl, Kribbeln und “schwere Beine”.
Pusht den Kalorienverbrauch
Sport ist bestens dazu geeignet, den Zeiger der Waage langfristig nach links wandern zu lassen. Auch damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Blutdrucksenkung und zur Herzgesundheit insgesamt.
Hellt die Seele auf
Mit dem Körper stärken Sie Ihre Seele. Sport stimmt optimistisch, macht ausgeglichen und steigert das Selbstwertgefühl. Denn was körperlich fit hält, kurbelt im Gehirn die Produktion von Stoffen an, die Laune machen: Endorphine, zu Recht auch Glückshormone genannt.
Erhöht die Stressresistenz
Durch regelmäßigen Ausdauersport kann der Körper schädlichen Stressreaktionen besser gegensteuern. Auch aus dieser Hinsicht ist Sport ein so guter Blutdrucksenker. Denn Stress ist ein sehr wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Bluthochdruck.