Psychotherapie für das Herz

Leiden des Herzens und der Psyche sind eng verbunden. Zur Heilung eines gekränkten Herzens gehört deshalb oft auch eine Psychotherapie.

Psychotherapie kann die Sonne ins Herz zurückbringen.

Psychische Belastungen können ebenso gefährlich für die Herzgesundheit sein wie Bluthochdruck, Rauchen und andere Risikofaktoren: Die enge Allianz zwischen Herz und Psyche ist heute eindeutig belegt. Herzpatienten sollten sich daher nicht scheuen, neben der Behandlung der körperlichen Beschwerden auch eine Psychotherapie zu machen.

 

Mehrere Zielsetzungen

Um dem Herzen wieder zu seinem gesunden Takt zu verhelfen, setzen die psychotherapeutischen Maßnahmen an verschiedenen Ebenen an: Zum Einen sollen Einstellungen und Verhaltensweisen, die der Herzkrankheit mit zu Grunde liegen, erkannt und möglichst aufgelöst werden. Zum Anderen soll die Krankheit als Anlass zur Standortbestimmung gesehen werden: Als Gelegenheit, den bisherigen Lebensstil zu überdenken und gegebenenfalls Positionen neu zu definieren. Weiteres Anliegen ist es, den Patienten bei der Krankheitsbewältigung im Alltag zu unterstützen.

Spurensuche

Ebenso wie bei der Behandlung der körperlichen Ursachen ist zunächst zu klären, welche seelische Lasten auf dem Herzen liegen und es kränken. Diese Detektivarbeit in der Psyche erfordert zweifelsohne Fingerspitzengefühl und Zeit. Denn den Auslöser für den emotionalen Stress auszumachen ist ungleich schwieriger als beispielsweise einen hohen Blutdruck zu konstatieren.

Neben den Lebensumständen, der privaten und sozialen Situation, wird stets auch die Biographie beleuchtet. Denn was auf Psyche und Herz belastet, sind vielfach Kränkungen und unbefriedigte Bedürfnisse, die lange zurückliegen. Wertvolle Hinweise kommen oft von den Patienten selbst. Die meisten Herzkranken wissen intuitiv um die eigentlichen Hintergründe ihrer Erkrankung: So ergeben sich vielfach im Gespräch mit dem Therapeuten Indizien dafür.

Wichtige Elemente der Psychotherapie

Psychische Tretminen entschärfen

Dies ist einer der Eckpfeiler der psychotherapeutischen Behandlung von Herzpatienten: den emotionalen Zündstoff für die Krankheit entschärfen. Also jene im Unterbewusstsein verborgenen Blockaden zu erkennen, die zur gegenwärtigen Situation beigetragen haben. Danach gilt es, gemeinsam mit dem Patienten Strategien zu erarbeiten, wie er die Konflikte bearbeiten und so bewältigen kann.

Raus aus der Opferrolle

Charakteristisch für viele Herzpatienten ist das Gefühl der Ohnmacht: Gefangen in der Überzeugung, keinen Einfluss auf ihre Lebensgestaltung zu haben, empfinden sie sich als Opfer äußerer Umstände. Die Therapie hilft dabei, diese negative Sicht gegen konstruktive Ansätze auszutauschen. So kann wieder das Gefühl eines selbstbestimmten Lebens erwachsen.

Soziales Netz neu knüpfen

Ein guter seelischer Rückhalt, sei es in der Partnerschaft oder im Freundeskreis, ist eine wichtige Basis zur Gesundung. Wichtig ist dabei, die Qualität der sozialen Kontakte zu prüfen: Welche Beziehungen sind stabilisierend und stützend, mithin positiv und welche eher einseitig oder gar blockierend?

Psyche richtig behandeln

Die adäquate Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Störungen ist besonders bei Herzpatienten enorm wichtig. Die Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Therapie hat sich dazu am erfolgreichsten erwiesen. Bei sechzig bis achtzig Prozent der Herzpatienten sind die Depressionen leicht bis mittelgradig ausgeprägt. In diesen Fällen sind Johanniskraut-Extrakte die Therapie der Wahl. Sie haben eine nachgewiesene hohe Wirksamkeit und sind gut verträglich. Bei Angstzuständen bewähren sich pflanzliche Präparate mit Lavendel- sowie Baldrianextrakten.

Foto: © Julydfg – Fotolia.com
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