Fit an zwei Stöcken: Nordic Walking

Nordic Walking hat sich als Trendsport etabliert. Denn es ist ein Elixier für die Gesundheit, allen voran von Herz und Gefäßen.

Von Nordic Walking profitieren vor allem Herz und Gefäße.

Begonnen hat die Erfolgsstory im hohen Norden: Um die Sommersaison zu überbrücken, erfanden finnische Skilanglauftrainer das flotte Marschieren mit zwei Stöcken. Denn sauvakävely, wie Nordic Walking auf Finnisch heißt, erlaubt Langlauf ohne Schnee und ohne Ski. Gespurtet wird einzig mit Stockeinsatz.

Bestnoten für Nordic Walking

Keine andere Sportart hat so viele positive Effekte auf die Gesundheit – so das Fazit von Sportwissenschaftlern und Medizinern. Beim nordischen Gehen ist schließlich enorm viel Muskeleinsatz gefragt: 90 Prozent der rund 700 Muskeln unseres Körpers sind dabei im Einsatz. Zum einen werden die an Oberschenkeln, Waden, Rücken und Po gefordert, zum anderen durch den Stockeinsatz sämtliche Muskeln des Oberkörpers. Diese Mehrarbeit lässt auch überflüssige Pfunde leichter von den Rippen schwinden. Die sanften Bewegungsabläufe bewirken zudem, dass Bänder und Sehnen elastischer und belastbarer werden.

So läuft Nordic Walking dem Joggen, bislang Nummer eins im Volkssport, im wahrsten Wortsinn den Rang ab. Dass immer mehr Menschen an zwei Stöcken gehen, liegt auch daran, dass dies sehr praxistauglich ist: simpel in der Durchführung, ohne speziellen Sportstätten oder Mitgliedschaft in einem Verein.

Herzschutz Schritt für Schritt

Mit am meisten profitieren Herz und Kreislauf vom sauvakävely. Denn es reguliert den Blutdruck – senkt einen zu hohen und erhöht einen zu niedrigen. Weiterhin wird das Herz besser mit Sauerstoff versorgt und im Gegenzug verringert sich sein Sauerstoffbedarf. Gut ist ferner, dass Ruhe- und Belastungspuls sinken. Damit kann das Herz ökonomischer arbeiten und wird geschont. Die Arterien werden besser durchblutet und die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes erhöht sich. Damit verringert sich die Gefahr für Thrombosen, Blutgerinnsel. Auch der Blutstrom in den Venen verbessert sich, was Krampfadern und Ödemen vorbeugt. Nordic Walking schützt das Herz zudem insofern, als dass es die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress steigert: Es fördert den Abbau von Stresshormonen und reduziert deren schädlichen Wirkungen. Was Herz und Kreislauf darüber hinaus sehr von Nutzen sind, ist der hohe Energieverbrauch. Mit Nordic Walking schwinden überflüssige Pfunde leichter von den Rippen: An die 500 Kilokalorien werden dabei pro Stunde verbraucht.

Die Vorteile gegenüber Joggen

Gegenüber Joggern haben schnelle Geher viele Vorteile – besonders was die Belastungen der Knochen, Gelenke und Sehnen angeht. Diese sind beim Joggen bis zu viermal höher, da hier kurz beide Füße keinen Bodenkontakt haben: Auf die kurze Flugphase folgt die Landung auf dem Boden. Diesen Sprung müssen die Füße jedes Mal abfedern. Pro Laufschritt ist das immerhin die Bewegungsenergie des 3- bis 5-fachen Körpergewichtes. Dabei besteht die Gefahr, dass Sehnen und Muskeln für Sekundenbruchteile überdehnt werden. Dies kann auf Dauer zu Beschwerden an Füßen sowie Knie führen und einen vorzeitigen Verschleiß der Gelenke bewirken. All das entfällt beim Nordic Walking, da hier stets einer der beiden Füße Bodenkontakt hat. Durch den Stockeinsatz wird die Belastung der Gelenke darüber hinaus um weitere 30 Prozent reduziert.

Mit wenig Aufwand ausgerüstet

Alles, was Sie zum nordischen Walken brauchen, sind richtiges Schuhwerk und Stöcke. Wenn Sie ohnehin gerne draußen in der Natur sind, haben Sie meist schon die passende Bekleidung im Schrank: atmungsaktive Wäsche, Sportsocken und Trainingshose, T-Shirts, Shorts, Mütze, Fleecejacke oder Gore-tex-Jacke. Bei den Schuhen ist wichtig, dass sie fest stabilisieren und dämpfen. Wenn Sie bereits gute Lauf- oder Trekkingschuhe besitzen, können Sie damit loswalken. Die Stöcke sollten leicht und vibrationsarm sein, also am besten aus Carbon oder Glasfaser bestehen. Zur richtigen Länge: Beim Geradestehen mit gebeugtem Unterarm im 90°-Winkel sollten die Stöcke den Boden berühren.

Foto: © Robert Kneschke / Fotolia.com
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