Gefährliche Allianz: Impotenz und Herzkrankheiten

Männer mit Impotenz haben ein erhöhtes Herzrisiko. Und auch anders herum: Herzkrankheiten schlagen sich häufig in der Potenz nieder.

Impotenz kann die Herzgesundheit angreifen.

Zwischen Impotenz (med. erektile Dysfunktion) und koronaren Herzkrankheiten (KHK) besteht eine enge Verbindung. Denn sie haben die gleiche Ursache: schadhafte Veränderungen an den Wänden der Blutgefäße, die zu Einschränkungen im Blutfluss führen. Entsprechend haben beide Erkrankungen auch die gleichen Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen. Den riskanten Zusammenhang untermauert eine Metaanalyse, für die über hundert Studien zum Thema ausgewertet wurden(1). Die Daten des internationalen Forscherteams belegten eindeutig, welchen gesundheitlichen Sprengstoff die Allianz von Potenzstörungen und KHK in sich birgt.

Impotenz als Vorbote der koronaren Herzkrankheit

In der erwähnten Metaanalyse entpuppte sich Impotenz als eindeutige Vorhersage für kommende koronare Herzerkrankungen. Das gilt allen voran für jüngere Männer im Alter zwischen vierzig und 69 Jahren: Bei zwei Drittel von ihnen gingen der KHK Erektionsstörungen voraus. Die Mehrheit der Patienten hatte Symptome wie verringerten Blutdurchfluss und Verkalkung der Herzkranzgefäße sowie eine Erweiterung von Blutgefäßen (med. Vasodilatation). Weiterhin zeigte sich, dass Männer mit Impotenz generell eine schwerer ausgeprägte KHK entwickeln als ihre gesunden Geschlechtsgenossen. Zudem entsprach die Stärke der Potenzstörungen jener der KHK. Dass sich die Gefäßschäden an des Mannes bestem Stück früher zu erkennen geben, hat anatomische Gründe: Die Arterien im Penis sind kleiner als jene im Herzmuskelgewebe. Deshalb machen sich krankhafte Veränderungen hier auch eher bemerkbar.

Gesunder Lebensstil und PDF5-Hemmer

Wer unter Impotenz leidet, kann erfolgreich mit PDF5-Hemmern wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil behandelt werden. Ihre Wirksamkeit und Sicherheit zur Verbesserung der Erektion bei Patienten mit KHK oder kardiovaskulären Risikofaktoren ist in zahlreichen klinischen Studien belegt worden. Eine bedeutende Rolle bei der Behandlung spielen zudem Verbesserungen des Lebensstils. So senken weniger Kalorien und mehr Bewegung die Gefahr von Entzündungen und verbessern die Erektionsfähigkeit. Nicht umsonst ist das Auftreten von Erektionsstörungen bei normalgewichtigen Männern mit einem aktiven Lebensstil signifikant niedriger als bei weniger gesundheitsbewussten Geschlechtsgenossen gleichen Alters. Neben einer Umstellung auf eine gesündere Lebensweise sollten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Störungen im Fettstoffwechsel gegebenenfalls durch Medikamente behandelt werden. Bei Bluthochdruck haben sich in dieser Patientengruppe Angiotensin-II-Rezeptorblocker als Mittel der ersten Wahl erwiesen. Bei zugleich bestehenden Fettstoffwechselstörungen empfiehlt sich der Griff zu Statinen. Sie korrigieren wirksam die Blutfettwerte und verbessern auch die erektile Funktion.

Literatur: (1) Jackson G. et al. Erectile dysfunction and coronary artery disease prediction: evidence-based guidance and consensus. International Journal of Clinical Practice, 2010; 64 (7): 848
Foto: © WavebreakmediaMicro / fotolia.com
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