Schlafapnoe nagt an der Herzgesundheit

Wenn nachts der Atem aussetzt, kann das gefährlich fürs Herz werden: Eine Schlafapnoe lässt unter anderem den Blutdruck erheblich ansteigen.

Eine Schlafapnoe kann ans Herz gehen.

Bei einer Schlafapnoe ist der obere Atemweg teilweise oder komplett blockiert. Das verursacht sekundenlange Atempausen; mitunter bis zu 30 Mal pro Stunde. Von der Atemstörung betroffen sind etwa jeder vierte Mann und jede siebte Frau im mittleren Alter. Die Gefahr des Erstickens im Schlaf besteht glücklicherweise nicht. Denn sobald der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, weckt der Körper die Betroffenen, damit sie wieder atmen. Dennoch bergen die nächtlichen Atemaussetzer gesundheitliche Risiken. Nicht nur, weil der Tief- und Traumschlaf unterdrückt und der Schlaf so nicht mehr erholsam ist.

Schlafapnoe bedroht Herz und Gefäße

Durch den wiederholten Sauerstoffmangel muss das Herz kräftiger pumpen. Auch der bei einer Schlafapnoe entstehende Unterdruck im Brustraum verlangt dem Herzmuskel mehr Leistung ab. Das führt dazu, dass der Blutdruck deutlich ansteigt. Und das keineswegs nur nachts während des Schlafens, sondern nach einer Weile auch tagsüber. Mit dem Blutdruck klettert das Risiko etwa für Herzinfarkt und Schlaganfall in die Höhe. Keineswegs eine Bagatelle, wie unter anderem Schlafmediziner warnen.

Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass nächtliche Atemaussetzer einer Arterienverkalkung enormen Vorschub leisten. Es besteht sogar ein messbarer Zusammenhang zwischen der Zahl der Atempausen und dem Ausmaß der Gefäßverengung: Je öfter der Atem aussetzt, desto dicker ist die Innenwand des Blutgefäßes – umso stärker damit die Arteriosklerose, wie die Verkalkung der Gefäße medizinisch heißt.

Anatomische Besonderheiten als Ursache

Hinter einer Schlafapnoe steckt in der Regel ein zu enger Atemweg zwischen Gaumen und Kehlkopf. Meist ist das eine Folge anatomischer Besonderheiten: ein sehr enger Kiefer, eine sehr große Zunge, übergroße Mandeln oder ein sehr großes Zäpfchen. Auch die Atemwegsmuskulatur kann der Auslöser sein. Bei einigen Menschen entspannt sie sich im Schlaf nämlich so weit, dass der Rachen sich durch den Unterdruck beim Einsaugen der Luft zusammenzieht.

Unbedingt handeln und behandeln

Nicht zuletzt wegen den schädlichen Auswirkungen auf die Herzgesundheit sollte eine Schlafapnoe in jedem Fall behandelt werden. Die Maßnahmen dazu richten sich nach der Ursache der Atemaussetzer. Spezielle Schienen im Mund beispielsweise verlagern Unterkiefer samt Zunge etwas nach vorne. Damit erweitert sich der zu enge Atemweg. Eine andere Möglichkeit ist die nächtliche Überdruckbeatmung: Der Betroffene schläft mit einer speziellen Maske, die den Luftdruck leicht erhöht. Das verhindert, dass sich der Atemweg verengt. Bei sehr großen Mandeln wiederum erfolgt meist deren Entfernung. Bleiben solche Behandlungen ohne Erfolg, kann letztlich ein Zungenschrittmacher erforderlich sein. Dabei sorgt eine Elektrode um den Nerv unter der Zunge dafür, dass sich die Muskulatur der Zunge anspannt. So kann sie den Atemweg nicht mehr versperren.

Foto: © olly – Fotolia.com
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