Gesunder Schlaf schützt KHK-Patienten

Erholsamer und ausreichender Schlaf ist für uns alle essentiell, um gesund zu bleiben. Menschen mit koronarer Herzkrankheit profitieren besonders davon.

Frau im Bett: gesunder Schlaf ist auch für die Herzgesundheit unerlässlich.

Ein gesunder Schlaf, allseits bekannt, ist unerlässlich für die Gesundheit von Körper und Psyche. Denn im Schlaf regeneriert sich der Körper und Erlebtes wird im Gehirn verarbeitet. So wirkt sich ausreichender Schlaf positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Im Gegensatz dazu haben Schlafmangel und Schlafstörungen weitreichende Folgen für die Gesundheit. Sie führen unter anderem zu Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Problemen.

Wie sieht es bei KHK aus?

Eine internationale Studie* untersuchte nun, welchen Einfluss der Schlaf auf den Krankheitsverlauf von Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) hat, die zuvor ein akutes Koronarsyndrom erlitten hatten. Unter einem akuten Koronarsyndrom werden die Phasen der KHK verstanden, die unmittelbar lebensbedrohlich sind. Nach solch einer lebensbedrohlichen Situation haben Patienten auch weiterhin ein erhöhtes Risiko, Folgeerkrankungen der KHK auszubilden. Ein wichtiges Therapieziel ist daher, das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken und somit das Sterberisiko zu reduzieren.

In der multinationalen Studie wurden Daten von 13.026 Patienten gesammelt, die in den letzten 30 Tagen ein akutes Koronarsyndrom erlitten hatten. Zu Beginn der Studie füllten alle Teilnehmer einen Fragebogen aus. Dieser half, das Risiko für Schlafapnoe, Atmungsstörungen bzw. Atemaussetzer während des Schlafens, einzuschätzen. Zudem gab er einen Überblick über die allgemeine Schlafqualität. Die Patienten wurden im Mittel 2,5 Jahre lang begleitet.

Schlaf als Vorbeugung

Die Auswertung der Daten ergab: Patienten, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schliefen, hatten ein um 29 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder gar an der koronaren Herzkrankheit zu sterben. Patienten mit Schlafapnoe hatten ein um 12 Prozent höheres Risiko für die eben genannten negativen Folgen. Diese schlafbedingten Risikofaktoren summierten sich. Patienten mit allen zwei Risikofaktoren waren sogar doppelt so häufig von den dramatischen Folgen einer KHK betroffen. Ein erholsamer Schlaf ist also immens wichtig zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen der KHK.

Dieses Ergebnis ist keinesfalls zu unterschätzen: Schlafstörungen müssen unbedingt genauer abgeklärt und behandelt werden.

* Barger L.K. et. al. Short Sleep Duration, Obstructive Sleep Apnea, Shiftwork, and the Risk of Adverse Cardiovascular Events in Patients After an Acute Coronary Syndrome. J Am Heart Assoc. 2017 Oct 10;6(10). pii: e006959. doi: 10.1161/JAHA.117.006959.
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