Vier verschiedene blutdrucksenkende Wirkstoffe in einer Tablette: das ist das Konzept der Quadruple-Pille. Und es funktioniert, wie bereits gezeigt wurde.
Viele Patienten mit einem zu hohen Blutdruck erreichen ihre Zielblutdruckwerte nicht – aus den unterschiedlichsten Gründen. Doch eine erfolgreiche Blutdruckkontrolle ist immens wichtig. Anlass, um nach neuen, effektiveren Behandlungen zu suchen. Viele Hoffnungen ruhen dabei auf den sogenannten Polypillen: Medikamente, in denen mehrere Wirkstoffe vereint stecken. Eines dieser Arzneimittel ist die Quadruple-Pille, die erhöhten Blutdruck senken soll.
Quadruple-Pille schafft minus 19mmHg
In der neuen Pille, die auf dem medizinischen Prüfstand steht, sind die vier Wirkstoffe Irbesartan, Amlodipin, Hydrochlorothiazid und Atenolol miteinander vereint. Der Clou dabei ist: sie alle stecken in sehr niedrigen Mengen in der Tablette. Diese Unterdosierung bringt viele Vorteile mit sich. Allen voran geht diese Pille mit weniger Nebenwirkungen und Wechselwirkungen einher. Weiterhin gelingt es mit ihr, den jeweiligen Zielblutdruckwert schneller zu erreichen. Die betroffenen Patienten profitieren von der geringeren Anzahl an Tabletten, die sie einnehmen müssen. Und last but not least: Auch für den verschreibenden Arzt ist es von Nutzen, vier Wirkmechanismen auf einmal in einer Pille zu verordnen, ohne sich über einzelne Wirkstoffe zu viele Gedanken machen zu müssen.
Aussichtsreiche Ergebnisse
Das Konzept einer blutdrucksenkenden Therapie mit vier Wirkstoffen – aber dafür sehr niedrig dosiert – klappt ganz offensichtlich gut*. Konkret wurden die Wirkstoffe in jeweils nur einem Viertel der normalen Dosierung in die Pille gepackt. Die Teilnehmer der Untersuchung hatten zu Beginn im Durchschnitt 154/90 mmHg. Mit der Quadruple-Pille sank der Blutdruck durchschnittlich um 19 mmHg. Alle Patienten erreichten einen Zielblutdruck von mindestens 140/90 mmHg. Nebenwirkungen traten nicht auf.
Den Autoren zufolge war dies die erste Studie, die eine Viererwirkstoffkombination in geviertelter Dosis im Vergleich zu Placebo untersuchte.