Nicht nur emotionale Belastungen können ein gebrochenes Herz verursachen. Auch körperlicher Stress, wie Infektionen oder Unfälle, ist ein Risikofaktor dafür.
Der Verlust eines geliebten Menschen, ein Streit mit dem Nachbarn: Solche und andere seelische Stresssituationen sind als Auslöser für ein gebrochenes Herz bekannt. Das Broken-Heart-Syndrom, wie dieser krankhafte Zustand medizinisch heißt, kann allerdings durchaus auch körperliche Ursachen haben.
Gebrochenes Herz ist eine Krankheit
Hinter einem gebrochenen Herzen verbirgt sich eine Erkrankung – ganz im eigentlichen Sinn dieses Begriffs. Sie verursacht ähnliche Beschwerden wie ein Herzinfarkt, ist allerdings keiner. Denn anders als bei einem Infarkt sind die Herzkranzgefäße nicht verschlossen. Trotzdem schlägt ein Teil des Herzens schlecht, die Patienten haben Atemnot und verspüren Schmerzen in der Brust. Warum und wie genau diese, auch Takotsubo-Kardiomyopathie genannte, Erkrankung entsteht, ist noch nicht geklärt. Lange Zeit hielt man sie jedenfalls für harmlos, denn in der Regel hatte sich die Herzfunktion nach spätestens drei Monaten wieder erholt. Doch inzwischen ist klar: noch Monate danach können ernsthafte Folgeerkrankungen auftreten und bis zu vier Prozent der Patienten sterben sogar am Broken-Heart-Syndrom.
Körperliche Beschwerden als Risiken
Eine Studie des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zeigte jetzt*, dass auch körperliche Belastungen das Herz brechen lassen können – unter anderem eine Infektion mit Bakterien oder Viren sowie Unfälle wie ein schwerer Sturz. Ein derartiger körperlicher Stress ist sogar noch gefährlicher als emotionaler. Denn er verschlechtert die Prognose ganz erheblich, sowohl bei Frauen als auch bei Männern: Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, wiederholtes Herzversagen, Schlaganfall und Herzinfarkt treten deutlich häufiger auf. Zudem haben die Patienten ein höheres Risiko zu sterben, als bei emotionalen Stress.
Patienten engmaschig überwachen
Die Studie belegte, dass körperlicher Stress ein Risikofaktor für einen schlechten Verlauf ist. Sie unterstreicht außerdem, wie wichtig es ist, die Patienten kurz- und langfristig im Auge zu behalten. Unabhängig vom Auslöser sollte man sie genauso engmaschig überwachen wie Herzinfarkt-Patienten und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus regelmäßig untersuchen.