Yoga erfreut sich rund um den Globus wachsender Beliebtheit. Klar, denn es kann viele Beschwerden wirksam bessern; auch erhöhten Blutdruck.
Keineswegs nur für den spirit – was den Geist auf Reisen schickt und die Seele zur Ruhe bringt, regeneriert und heilt auch den Körper. Daher entdecken immer mehr Menschen in unseren Breiten die vielen Vorzüge von Yoga. Auf ihr regelmäßiges Hatha-Yoga, der in den westlichen Ländern überwiegend praktizierten Form, wollen viele nicht mehr verzichten.
Gute Gründe für Yoga
Regelmäßig betrieben, werden durch die Übungen – Asana genannt – Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke wieder beweglicher und geschmeidiger. Der gesamte Körper wird besser durchblutet, Muskelverspannungen gelöst, Rücken, Beine und Bauch gekräftigt. Die Übungen schulen zudem das Körperbewusstsein. Obendrein bewirkt die Konzentration auf die Bewegungsabläufe eine tiefe Entspannung. Zugleich mit dem Körper profitiert also auch die Psyche: Die Übungen sind eine der wirksamsten Methoden zur aktiven Entspannung.
Lange Tradition
Was das Wohlbefinden rundum steigert und auch einen erhöhten Blutdruck wirksam senkt, hat eine lange Geschichte: Der Begriff Yoga taucht bereits in den alten vedischen Schriften auf. Die Yoga-Sutras stammen aus der Zeit von 200 vor bis 400 nach Christus und haben ihre Wurzeln im Hinduismus. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die heute bekannten Yoga-Techniken. Sie verfolgen alle das gleiche Ziel: Das Erlangen einer höheren Bewusstseinsstufe durch „Zügeln des ewig unruhigen Geistes“. Dies besagt bereits das alte Sanskrit-Wort „yui“, von dem der Begriff Yoga abstammt. Das heißt übersetzt anspannen, zügeln oder anjochen.
Altes Heilwissen auf dem Prüfstand
Dass Yoga einen erhöhten Blutdruck senken kann, haben inzwischen mehrere Studien belegt. Auch die Blutfettwerte verbessern sich – allen voran sinkt das LDL-Cholesterin und das HDL-Cholesterin steigt an. Unter anderem kamen US-Wissenschaftler der Yale University zu dem Ergebnis, dass die Übungen einen zu hohen Blutdruck bestens senken. Was die Forscher herausfanden, erstaunte selbst hart gesottene Kritiker traditioneller Heilmethoden: Der Blutdruck sank so gut wie mit den Blutdrucksenkern aus der Apotheke. Im Durchschnitt ging bei den Studienteilnehmern der systolische Wert um 19 und der diastolische um 13 mm/Hg zurück. Eine erstaunliche Wirkung, die durch die Asanas erzielt werden kann – und mit nur erwünschten Nebenwirkungen.
Auch eine Studie deutscher Wissenschaftler aus Berlin zeigte, dass Yoga als nichtmedikamentöse Behandlung bei Bluthochdruck erfolgreich eingesetzt werden kann – entweder alleine oder in Kombination mit blutdrucksenkenden Medikamenten. Denn bereits nach nur vier Wochen regelmäßiger Yoga-Übungen hatte sich der Blutdruck bei den Studienteilnehmern deutlich reduziert: der systolische Wert ging um 9 und der diastolische um 6 Prozent zurück. Am meisten sank der Blutdruck bei jenen Patienten, die besonders hohe systolische Werte von 150 mm/Hg und darüber hatten.
Zu Beginn mit Lehrer
Am Anfang ist auf jeden Fall ein Lehrer wichtig. Er sollte den Anforderungen des Berufsverbands der Yogalehrenden (BDY) genügen. Dazu gehören eine mindestens zweijährige Ausbildung zum Yogalehrer sowie Grundkenntnisse in Anatomie und Physiologie.
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