Eine Schilddrüsenüberfunktion ist ein Risikofaktor für einen plötzlichen Herztod und für einen Schlaganfall – zu diesem erschreckenden Fazit kommen Studien.
Bereits eine leichte Schilddrüsenüberfunktion ist gefährlich, wie Studien vom Herbst 2016 belegt haben. Gradmesser für die Funktion der Schilddrüse ist die Konzentration des sogenannten Thyreoidea-stimulierenden Hormons, kurz TSH. Ein niedriger TSH-Wert weist auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin.
Die neuen Ergebnisse zeigen nun, dass bereits eine nur leichte Überfunktion der Schilddrüse sehr negative Auswirkungen hat. Sie geht mit einem 2,5-mal höheren Risiko für einen plötzlichen Herztod einher (1). Auch das Schlaganfallrisiko ist erhöht (2).
Große Gefahren für Herz und Kreislauf
Eine Schilddrüsenüberfunktion führt zu Blutdruckanstieg, beschleunigtem Herzschlag und bei einer Reihe der Betroffenen auch zu Herzrhythmusstörungen. Wegen dieser Risiken für Herz und Kreislauf muss eine Überfunktion dringend behandelt werden und regelmäßig ein Hormon-Check erfolgen. Auf Grund der jetzt entdeckten, besorgniserregenden Dimensionen der Gefährdung sollten auch Menschen mit nur leichter Überfunktion der Schilddrüse besser geschützt werden. Konsequenzen haben die Erkenntnisse auch für die Behandlung einer Unterfunktion mit Schilddrüsenhormonen: Hier wird meist ein TSH-Wert angestrebt, der dem einer leichten Schilddrüsenüberfunktion entspricht. Dazu kann jetzt nicht mehr geraten werden.