Was hilft Patienten mit Vorhofflimmern besser: Medikamente oder eine Ablation, bei der Blutgefäße im Herz operativ per Katheter verödet werden?
Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern. Damit ist dies die häufigste Herzrhythmusstörung. Wissenschaftler haben jetzt in einer großen Studie untersucht, ob die Betroffenen mehr von Medikamenten oder einem speziellen Eingriff am Herzen, nämlich der Ablation profitieren.
Große Studie gibt Aufschluss
Sogenannte Antiarrhythmika können das Herz aus der Rhythmusstörung befreien, damit es wieder regelmäßig schlägt. Die andere Möglichkeit zur Behandlung des Vorhofflimmerns besteht in der Ablation. Dabei wird ein Katheter über die Blutgefäße ins Herz eingeführt und der Bereich des Herzens verödet, von dem die Rhythmusstörung ausgeht. Die aktuellen Leitlinien empfehlen beide Optionen; Ärzte und Betroffene müssen zusammen abwägen. Medikamenteneinnahme und Operation wurden nun in einer großen Studie verglichen*. Daran teilgenommen haben knapp über 2.200 Patienten mit Vorhofflimmern seit über einem Jahr.
Bessere Lebensqualität nach Ablation
Ablation und Medikamente schützen in etwa gleich gut vor den möglichen Folgen des Vorhofflimmerns wie etwa einem Schlaganfall. Die Lebensqualität nahm jedoch nach einer Ablation stärker zu. Die Patienten hatten nach dem Eingriff eine höhere Chance, dass das Flimmern nicht wieder auftrat und mussten dementsprechend auch seltener ins Krankenhaus. Sie klagten auch seltener über Atemnot oder Erschöpfung. Allerdings benötigte mehr als die Hälfte der Patienten, bei denen eine Ablation durchgeführt wurde, in den folgenden vier Jahren einen weiteren Eingriff, weil das Vorhofflimmern zurückgekehrt war.
