Chronische Verstopfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen – typische Beschwerden, wenn die Verdauung müde ist. Häufig davon betroffen sind ältere Menschen.
Wenn die Verdauungsaktivitäten träger werden, steckt häufig eine sogenannte gastrointestinale Motilitätsstörung dahinter. Zu gut Deutsch: Die Bewegungen im Magen-Darm-Trakt sind gestört und dadurch langsamer. Das Schlappmachen der Verdauung kommt vor allem bei älteren Semestern vor. Denn mit den Jahren degeneriert das enterische Nervensystem (ENS), das für wichtige Bewegungsabläufe im Magen-Darm-Trakt zuständig ist: Die Peristaltik. Mitunter sind auch Virusinfektionen sowie neurologische oder rheumatische Erkrankungen die Ursache für diese Motilitätsstörungen.
Das weckt die Verdauung wieder auf
Bei vielen Funktionsstörungen helfen bereits einfache Maßnahmen, um die Beschwerden zu reduzieren.
- Genug trinken, denn vor allem ballaststoffreiche Nahrung quillt im Darm auf und kann ohne ausreichend Flüssigkeit zu Verstopfung führen.
- Ausreichend bewegen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten pro Woche. Dazu zählt auch schon ein schnellerer Spaziergang. Die Bewegung stimuliert den Darm, besonders geeignet ist Treppensteigen.
- Tee mit Fenchel, Anis und Kümmel hilft gegen Blähungen.
- Bei Sodbrennen empfiehlt sich Kamillentee, da er die gereizten Magenschleimhäute beruhigt.
- Getrocknete Pflaumen oder Feigen regen die Darmtätigkeit an. Auch dazu ist es wichtig, mindestens zwei Liter täglich zu trinken.
Mitunter muss das Endoskop ran
Bei Motilitätsstörungen, welche die Speiseröhre betreffen, sind endoskopische Verfahren das Mittel der Wahl. So etwa bei der Achalasie, die durch Krämpfe im unteren Schließmuskel der Speiseröhre bedingt ist und Schluckstörungen hervorruft. Hier empfiehlt sich die perorale endoskopische Myotomie, kurz POEM, als Therapiemöglichkeit.
Quelle: DGVS