Der Grund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist trotz umfassender Diagnostik oft unklar. Eine entzündliche Reaktion der Darmschleimhaut kann des Rätsels Lösung sein.
Immer mehr Menschen leiden unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Doch ungeachtet aller üblichen Diagnosemethoden wie Prick-Tests auf der Haut oder Untersuchungen der ausgeatmeten Luft kommt man den Auslösern der Beschwerden nicht auf die Schliche. Die erfolglose Diagnostik führt die Betroffenen auf eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Viele schränken ihren Speiseplan drastisch ein, was Nährstoffmängel verursachen und die gesundheitliche Verfassung noch mehr beeinträchtigen kann.
Entzündung verweist auf Nahrungsmittelunverträglichkeit
Wissenschaftler der Uniklinik Erlangen fanden nun heraus, wie sich Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln genauer feststellen lassen: durch eine differenzierte Untersuchung von Darmgewebe. Das ist das zuverlässigste Verfahren, denn auch Untersuchungen mit dem Endoskop ergeben vielfach unauffällige Befunde von der Oberfläche der Darmschleimhaut. Im Darmgewebe finden sich indessen Signalstoffe wie Interferon-G, die Indizien für eine Entzündung sind – selbst einer nur leichten. Deshalb empfehlen die Erlanger Forscher bei einer unklaren Nahrungsmittelunverträglichkeit die Proben aus dem Darmgewebe weitergehend aufzubereiten. So kann eine Darmschleimhautentzündung festgestellt und eine Unverträglichkeit erklärt und nachgewiesen werden *.
Möglicherweise Darmflora beteiligt?
Mitverantwortlich für die Entzündung der Darmschleimhaut könnte vielleicht eine Veränderung der Darmflora sein. Dieser Vermutung werden die Erlanger Wissenschaftler in weiteren Untersuchungen nachgehen. Darin sollen der Einfluss des Darmmikrobioms geprüft und die Schleimhautentzündung genauer charakterisiert werden.