Zöliakie-Behandlung: nie mehr Gluten

Was einzig zur wirksamen Zöliakie-Behandlung in Frage kommt, ist Gluten strikt zu vermeiden. Leider muss dieser Verzicht lebenslang eingehalten werden.

Junge Frau vor einem Teller Weißbrot: Zöliakie-Behandlung besteht aus striktem Meiden von Gluten.

Diagnose Zöliakie – und jetzt? Zuerst die positiven Aspekte: Diese Darmerkrankung ist nicht lebensbedrohlich und darüber hinaus zu managen. Dazu allerdings dürfen die Betroffenen keinerlei Gluten mehr zu sich nehmen. Für immer, denn sobald nur Spuren des Klebereiweißes wieder in ihren Körper gelangen, gehen die Beschwerden erneut los. Das ist das Problematische an der Zöliakie-Behandlung.

Zöliakie-Behandlung erfordert Disziplin

Gluten ein Leben lang großräumig aus dem Weg zu gehen, führt zu einschneidenden Veränderungen im Alltag. Schließlich ist es keineswegs damit getan, die Produkte mit den betreffenden Getreidesorten von der Speiseliste zu streichen. Denn Spuren des Klebereiweißes finden sich als Beistoff in zahllosen Lebensmitteln – auch in solchen, wo man es nie vermuten würde. So beispielsweise in Wurstwaren oder Süßigkeiten; genau genommen in allem Essbaren, was industriell hergestellt wurde. Das Risiko, etwas mit Gluten darin zu sich zu nehmen, ist mithin allgegenwärtig. Der Verzicht darauf wird damit zu einer Herkulesaufgabe, die äußerst belastend ist. Nicht umsonst gab in einer Umfrage unter Zöliakie-Patienten fast die Hälfte an, lieber lebenslang täglich Medikamente einzunehmen, als sich weiter glutenfrei ernähren zu müssen. Allerdings ist die Erfolgsquote des Verzichts sehr hoch: 95 Prozent jener, die Gluten vollkommen meiden, werden mit Beschwerdefreiheit belohnt.

Ernährungstipps vom Profi

Jeder, der an Zöliakie erkrankt ist, sollte unbedingt eine professionelle Ernährungsberatung erhalten. Schließlich muss er streng glutenfrei leben. Doch wie eben geschildert, ist Gluten in unglaublich vielen Nahrungsmitteln und auch in Getränken enthalten. Ohne eine ausführliche Aufklärung kann sich niemand in diesem undurchsichtigen Dickicht zurechtfinden. Deshalb benötigen die Betroffenen eine professionelle Schulung. Darin lernen sie, wie sie sich künftig ernähren. Und zwar abgestimmt auf ihre individuellen Lebensumstände: Wer jeden Tag beruflich außer Haus muss, der steht vor ganz anderen Herausforderungen als jene, die nicht berufstätig sind. Sich ausschließlich im Internet zu informieren, was viele der Zöliakie-Patienten angeraten bekommen, reicht in der Regel nicht aus. Denn hier findet sich keineswegs alles Wissenswerte zur Zöliakie-Behandlung. Zudem ist die Gefahr sehr groß, auch auf fehlerhafte Informationen zu stoßen.

Hilfreiche Tipps zum Leben mit Zöliakie gibt auch die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft.

Nicht verwechseln

Zöliakie ist, anders als die Glutenunverträglichkeit, die auch Gluten-Intoleranz genannt wird, keine allergische Erkrankung. Bei ihr handelt es sich vielmehr um eine krankhafte Reaktion des Immunsystems auf Gluten. Sie lässt sich sichtbar histologisch, im Gewebe der Dünndarmschleimhaut, sowie im Blut nachweisen. Das ist bei einer allergisch bedingten Unverträglichkeit von Gluten nicht der Fall. Hier sind die Schleimhaut des Dünndarms und der Blutbefund unauffällig. Doch die betroffenen Patienten reagieren trotzdem mit Symptomen, wenn sie glutenhaltige Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Foto: © Rafael Ben-Ari / fotolia.com

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