Was Ihnen gegen Reflux hilft

Typisch bei Reflux sind Sodbrennen und saures Aufstoßen. Wie Sie diese unangenehmen Beschwerden in den Griff bekommen, erfahren Sie hier.

Feuerspeiender Drache: Reflux fühlt sich für viele Patienten an, als brenne ihre Speiseröhre. Sodbrennen, aber auch saures Aufstoßen sind die häufigsten Symptome. Zunächst gilt es, alles zu vermeiden, was dazu führt, dass Magensaft in die Speiseröhre aufsteigt. Das ist zwar bei jedem der Betroffenen unterschiedlich, doch es gibt die üblichen Verdächtigen: Dazu gehören Getränke mit Kohlensäure, Wein und Hochprozentiges sowie das Rauchen. Versuchen Sie mal, ob ein Verzicht Ihre Beschwerden bessert. Zu viele Kilos auf den Rippen sind ebenfalls eine häufige Ursache. Wer übergewichtig ist, sollte also abspecken – das hilft nicht nur gegen die Reflux-Beschwerden. Bringen alle diese Maßnahmen keinen Erfolg, können rezeptfreie Medikamente aus der Apotheken zum Einsatz kommen.

Säure hemmen

Um die Beschwerden zu behandeln, kann man hemmen, was sie verursacht: nämlich die Magensäure. Deren Produktion wird durch die Einnahme von Magensäureblockern, medizinisch Protonenpumpeninhibitoren (PPI) genannt, gedrosselt. Auf diese Weise kann der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre unterbunden werden. Natürlich wird die Magensäure nicht komplett gestoppt, schließlich benötigen wir noch ausreichend davon für unsere Verdauung.

Säureblocker werden immer vor dem Essen eingenommen; etwa eine halbe Stunde davor. Denn sie können ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn die sogenannte Säurepumpe bereits aktiv ist. Das ist immer dann der Fall, wenn wir etwas essen. Dann geht automatisch der Befehl an die Magenzellen „da kommt gleich was, macht mal Säure“. Daraufhin werfen die Zellen die Säurepumpe an, die dann fleißig werkelt. Die Präparate abends vor dem Schlafengehen einzunehmen, ist keine gute Idee. Denn nachts schläft die Säurepumpe genauso wie wir. Das Schlucken der Säureblocker ist somit zu dieser Zeit schlichtweg sinnlos.

Keine Heilung, nur Symptombekämpfung

Magensäureblocker können die Reflux-Krankheit nicht heilen. Das ist vergleichbar mit Bluthochdruck: medikamentöse Drucksenker normalisieren zwar die Werte, befreien die Betroffenen jedoch nicht nachhaltig von ihrem zu hohen Blutdruck. Eine Heilung klappt nur, wenn die eigentlichen Ursachen beseitigt werden. Meist ist Reflux chronisch und deshalb müssen die Säureblocker dauerhaft eingenommen werden. Was jedoch nicht heißt, dass nun dreimal täglich eine Dosis davon erforderlich ist. Vielmehr handelt es sich um eine Bedarfstherapie: Das heißt, Sie nehmen nur dann PPI, wenn Sie auch Beschwerden haben. Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Der eine muss seine PPI täglich nehmen, weil er sonst am nächsten Tag arges Sodbrennen hat. Andere hingegen benötigen das Präparat nur zweimal in der Woche. Vor allem sollten PPI auch nur dann genommen werden, wenn die Ursache der Beschwerden wirklich in einem Zuviel an Magensäure begründet ist.

Auch Alginat stoppt Reflux

Seit den 1980er Jahren ist ein Wirkstoff auf dem Markt, der zwar auch nicht die Ursache löst, aber zuverlässig von Reflux-Beschwerden befreit. Er heißt Alginat und wird aus der Braunalge gewonnen. Diese Substanz hilft nicht nur verlässlich, sondern wirkt auch sofort, binnen fünf bis sechs Minuten – ein großer Vorteil gegenüber den Säureblockern. Mit ihnen dauert es eine Weile, bis die ersehnte Linderung der Beschwerden eintritt. Dass Alginat so schnell und sicher wirksam ist, liegt an seinem mechanischen Ansatz: Es schiebt dem Aufsteigen der Magensäure im wahrsten Sinn des Wortes einen Riegel vor. Denn das pflanzliche Mittel schwimmt auf dem Magensaft und verhindert so, dass er vom Magen in die Speiseröhre schwappen kann.

Dank des mechanischen Wirkprinzips ist Alginat sehr gut verträglich. Es kann sogar während der Schwangerschaft eingenommen werden. Das ist eine große Hilfe für viele werdende Mütter, bei denen Reflux ein häufiger unerwünschter Begleiter ist. Da in Schwangerschaft und Stillzeit von Säureblockern abgeraten wird, ist der pflanzliche Wirkstoff aus der Braunalge eine gute Alternative.

Lesen Sie hier auf Journal Magen-Darm auch mehr über die Ursachen und die Diagnose.

Foto: © Alexey Bannykh / fotolia.com

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