Verdauungssystem im Alter

Auch unser Verdauungssystem kommt in die Jahre … Dadurch reagiert es empfindlicher als früher und wird somit anfälliger für Erkrankungen.

Seniorenpaar beim Kochen: Das Verdauungssystem wird im Alter anfälliger, umso wichtiger ist gesunde Ernährung.

Ältere Menschen leiden häufiger an Beschwerden im Magen-Darm-Trakt als jüngere Zeitgenossen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die häufigsten finden sich laut der Gastro-Liga e. V. in der Ernährung und in der Einnahme von Medikamenten.

Gestörtes Verdauungssystem untersuchen lassen

Der Darm ist ein sehr bewegliches Organ. Bei älteren Menschen kann die Beweglichkeit der Darmmuskulatur, die Peristaltik, jedoch eingeschränkt sein und zu typischen Verdauungsbeschwerden führen – unter anderem Verstopfung, Stuhlinkontinenz oder Durchfall. Treten diese Beschwerden nur kurzzeitig auf, besteht in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Anders sieht es jedoch aus, wenn die Symptome über längere Zeit andauern oder regelmäßig wiederkehren. Das unterschätzen allerdings viele der Betroffenen im höheren Alter leider oftmals. Doch: Dauerhafte Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Denn ihnen können durchaus ernste Erkrankungen zugrunde liegen. In diesen Fällen ist es nach Angaben der Gastro-Liga e. V. immens wichtig, die Ursache der Beschwerden rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Medikamente als Risiko

Viele Menschen im fortgeschrittenen Alter sind auf eine dauerhafte Behandlung mit Medikamenten angewiesen. So nehmen Menschen in der Altersgruppe der über 70-Jährigen im Durchschnitt mehr als drei verschiedene Wirkstoffe regelmäßig ein. Damit steigt das Risiko für Nebenwirkungen, die vielfach besonders das Verdauungssystem betreffen. Ein zu trauriger Bekanntheit gelangtes gutes Beispiel dafür sind nicht-steroidale Antirheumatika, kurz NSAR. Diese Wirkstoffe, wie etwa Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure, werden gerade von älteren Menschen häufig eingenommen. Eine weitere Gefahr, die Medikamente bergen, sind Wechselwirkungen. Denn Arzneimittel können sich gegenseitig beeinflussen. Bei Älteren kann deshalb eine Anpassung der Wirkstoffdosis oder der Umstieg auf ein anderes Präparat notwendig sein, um die genannten Risiken zu senken.

Unter- aber auch Überernährung

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) leiden bis zu 60 Prozent der Bewohner von Pflegeeinrichtungen an einer Unter- oder Mangelernährung. Unter den zu Hause lebenden Menschen ist etwa jeder zehnte im Alter stark untergewichtig. Ursachen dafür können zum Beispiel Schluckstörungen, Appetitlosigkeit oder Verdauungsbeschwerden sein. Aber auch ein Zuviel an Nahrung ist im Alter nicht selten und schadet dem Verdauungssystem. Der Verzehr fett- und zuckerreicher Nahrungsmittel führt bei älteren Menschen leichter zu Übergewicht, da der Stoffwechsel im Alter verändert ist und der Energiebedarf des Körpers sinkt.

Foto: © aletia2011 / fotolia.com

Mein Buch zum Thema, erschienen Anfang Februar 2018 im Gräfe und Unzer Verlag.

Infos zum Buch unter: http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/gesunde-ernaehrung-abnehmen/1415060-faszination-darm/

 

 

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