Wann wird Durchfall gefährlich?

Mit Durchfall scheiden wir Krankheitserreger aus – eine sinnvolle Reaktion. Steckt dahinter jedoch eine ernsthafte Erkrankung, muss der Arzt ran.

Verzweifelte Frau mit Toilettenpapier auf dem Badezimmerboden: Durchfall ist sehr unangenehm, meist aber harmlos und schnell vorbei. Dennoch kann ein Arztbesuch zum Abklären der Beschwerden ratsam sein.Dirigiert unser Darm uns plötzlich und mehrfach hintereinander in sanitäre Einrichtungen, haben in den meisten Fällen schädliche Bakterien oder Viren für Durcheinander gesorgt. Die Übeltäter will der Körper natürlich schnellstens entsorgen. Das macht er per Durchfall. Die medizinische Definition besagt, dass dies bei drei oder mehr ungeformten und/oder flüssigen Stuhlgängen pro Tag der Fall ist. Solange dieser Spuk nur kurz andauert und nicht allzu stark ist, stellt er kein Problem dar. Aber nur dann.

Jetzt müssen Sie zum Arzt

Wie viel Stuhlgang ist zu viel und wird deshalb zur Gefahr? Die Antwort lautet: Wenn starker Durchfall für mehr als drei Tage anhält, blutig ist oder mit Fieber über 38°C einhergeht. Dann sind eine schwere Infektion oder andere Ursachen wahrscheinlich, die auf jeden Fall vom Arzt abgeklärt werden müssen. Auch wenn man in den Tagen oder Wochen vor dem Durchfall Antibiotika eingenommen hat, kann dies ein Hinweis auf einen gefährlichen Auslöser von Durchfall sein. „Denn haben Antibiotika die normale Darmflora geschädigt, können gefährliche Keime überhand nehmen und Durchfall auslösen“, erklärt Prof. Dr. Ahmed Madisch. Der Gastroenterologe aus Hannover und Vorstandsmitglied der Gastro-Liga rät auch dann dringend zu einem Arztbesuch.

Besteht das Stuhlproblem länger als drei bis vier Wochen, handelt es sich um chronischen Durchfall. Diesen muss immer ein Arzt abklären – und zwar am besten ein Facharzt, der Gastroenterologe. Langanhaltende Durchfälle können nämlich unter anderem durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Krankheiten von Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse sowie eine Krebserkrankung verursacht sein.

Wer besonders gefährdet ist

Menschen, die täglich Medikamente einnehmen müssen, gehören zu den Risikopatienten. Denn bei ihnen kann der gestörte Stuhlgang dazu führen, dass die Wirkstoffe aus den Präparaten nicht mehr vollständig über die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Damit können sie nicht mehr richtig wirken. Die Betroffenen sollten in diesem Fall ihren Arzt nach dem richtigen Verhalten bei Durchfall fragen. Auch bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten. Laut Prof. Madisch gelten für sie nicht in jedem Fall die gleichen Empfehlungen wie für Erwachsene: „Insbesondere können bestimmte gefährliche Keime bei Kindern häufiger vorkommen als bei Erwachsenen“. Ein Arztbesuch ist auch hier sinnvoll.

Tipps gegen den Durchfall

Um die Folgen der Beschwerden gering zu halten – und ggf. die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken, sollten Sie bei Durchfall folgendes beherzigen:

  • Weil der Körper ordentlich Flüssigkeit verliert, ist viel trinken oberstes Gebot.
  • Verzichten Sie auf Kaffee, Säfte, Alkohol und fettige Speisen ebenso wie auf Vollkornprodukte, Obst und Gemüse.
  • Gut sind jetzt hingegen Reis, Bananen, Zwieback, Tee und Brühe.
  • Wichtig sind körperliche Schonung und gründliche Hygiene – besonders regelmäßiges Händewaschen hilft, die Verbreitung der Krankheitserreger zu stoppen.
  • Die besten Hausmittel gegen den Durchfall haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Übrigens: Eine bewährte Hilfe gegen Durchfall ist das Präparat Perenterol® forte; rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Foto: © Kristin Gründler / fotolia.com

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