Entzündete Magenschleimhaut: unterschätzte Gefahr

Wird eine Entzündung der Magenschleimhaut chronisch, verursacht sie oftmals keine Beschwerden. Das birgt Risiken – es drohen Magengeschwüre und Vitamin-B12-Mangel.

Die Magenschleimhaut spielt eine wichtige Rolle.

Unser Magen produziert stetig Magensäfte, die dazu dienen, die aufgenommene Nahrung zu verdauen. Damit der Magen sich nicht selbst verdaut, ist er durch die Magenschleimhaut geschützt. Ist dieser Schutzmantel beschädigt oder wird zu viel Magensäure produziert, kann dies zu einer Entzündung der Magenschleimhaut, einer Gastritis führen. Diese kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Eine akute Gastritis macht sich durch starke Schmerzen in der Magengegend und im Rücken, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit bemerkbar. Sie kann durch zahlreiche Faktoren ausgelöst werden. Eine sehr häufige Ursache ist der Konsum von Substanzen, die die Magenschleimhaut reizen, wie Nikotin und Alkohol.

Chronisch kann´s gefährlich werden

Aus einer akuten Gastritis kann eine chronische Entzündung entstehen. Sie entwickelt sich langsam und verursacht häufig keine Beschwerden. Es werden drei Formen der chronischen Gastritis unterschieden. Die Gastritis Typ A entsteht durch einen sogenannten Autoimmunprozess, bei dem Teile des eigenen Immunsystems die Zellen der Magenwand angreifen und schädigen. Diese Form geht häufig mit einer Vitamin-B12- Aufnahmestörung einher. Die zweite und häufigste Form ist die Gastritis Typ B. Sie wird in den meisten Fällen durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst. Unter einer Typ-C-Gastritis versteht man eine durch Medikamente oder andere Reizstoffe (C: chemisch) hervorgerufene Magenschleimhautentzündung. Langfristig kann es mithin bei einer chronisch entzündeten Magenschleimhaut zu Vitamin-B12-Mangelzuständen kommen. Auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von einem Magengeschwür und Magenkrebs steigt.

Der Magenschleimhaut passend helfen

Da die Ursachen einer Gastritis sehr unterschiedlich sein können, unterscheiden sich auch die Therapieansätze bei den verschiedenen Gastritis-Formen. Bei einer akuten Gastritis können Schonkost und Bettruhe zunächst sinnvoll sein. Schleimhautreizende Stoffe sollten vorerst vermieden werden. Der wichtigste Schritt zur Diagnose einer chronischen Gastritis ist die Magenspiegelung mit gleichzeitiger Entnahme von Gewebeproben. Das gibt Aufschluss über die bestehende Grunderkrankung. Dementsprechend können dann therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Liegt beispielsweise eine Typ-B-Gastritis durch Helicobacter pylori vor, steht zur Behandlung eine Kombinationstherapie mit zwei Antibiotika und einem Magensäureblocker für 10-14 Tage zur Verfügung.

Unter www.gastro-liga.de steht Ihnen im Bereich „Unser Service“ der Ratgeber “Gastritis und Reizmagen” kostenlos zum Download zur Verfügung.

Quelle: Gastro-Liga e.V.

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