Medizinisches Cannabis findet inzwischen zunehmend Einsatz in der Behandlung von Schmerzen – vor allem chronischer. Das hat viele gute Gründe.
Seit seiner Zulassung findet medizinisches Cannabis in Deutschland auch Eingang in die Schmerztherapie. Mit großem Erfolg, etwa bei Phantomschmerz, Migräne- und Trauma-bedingtem Schmerzsyndrom. „Die bisherigen klinischen Erfahrungen zeigen, dass medizinisches Cannabis und Produkte daraus einen festen Platz in der Schmerztherapie haben,“ so Dr. med. Patric Bialas, Leiter des Fachbereichs Schmerzmedizin des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar. Dass dies auch von anderen Schmerztherapeuten in Deutschland so gesehen wird, zeigen die deutlich gestiegene Akzeptanz dieser Präparate und steigende Verordnungszahlen.
Einsatz von Cannabis individuell entscheiden
Die Auswahl von Patienten, für die eine Cannabis-Therapie geeignet ist, sollte laut Dr. Bialas stets individuell erfolgen. Insbesondere Patienten, die unter starken Nebenwirkungen anderer Medikamente leiden oder mit diesen keine therapeutischen Effekte erzielen können, kommen für eine Umstellung in Frage. Auch die Wahl des Hanf-Medikaments und seine Darreichungsform müssen individuell entschieden und angepasst werden. „Die jeweilige Therapieform und Dosis muss individuell austitriert werden“, so Dr. Bialas. So ist etwa bei Patienten, bei denen Dronabinol keine Effekte zeigt, eine Therapie mit Blüten hocheffektiv. Andere Patienten, beispielsweise mit Morbus Crohn sprechen wiederum sehr gut auf Cannabidiol (CBD) an. Von zentraler Bedeutung ist es daher, von der Stigmatisierung einer Therapie mit Blüten wegzukommen und mehr Freiheiten in der Therapie einzuräumen, um das gesamte Spektrum der therapeutischen Optionen nutzen zu können.
Lesen Sie hier auf Journal Schmerz, wie medizinisches Cannabis wirkt und Schmerzen lindert.