Thrombose: wenn das Blut stockt

Jeder vierte Todesfall weltweit geht auf eine Thrombose zurück. Eine erschreckende Bilanz – auch angesichts der Fortschritte in der Herz-Kreislauf-Medizin.

Blutkörperchen verursachen Stau in den Gefäßen: Thrombose.

Dass uns eine Verletzung nicht gefährdet, weil wir nicht zu viel an Blut verlieren, verdanken wir der Blutgerinnung. Indem das Blut verklumpt, stoppt die Blutung von selbst: ein natürlicher Wundverschluss. Das Ganze ist ohne Zweifel eine tolle Sache. Doch leider störungsanfällig. Kommt Sand ins Getriebe des komplexen biochemischen Prozesses der Blutgerinnung, wird es gefährlich. Denn verklumpt das Blut zur falschen Zeit am falschen Ort, können die Gefäße verstopfen – eine Thrombose hat sich entwickelt. Dieser Gefäßverschluss kann fatale Folgen haben. Eine seiner schlimmsten Komplikationen ist die Lungenembolie. Dabei verschließt ein Blutgerinnsel eine oder mehrere Lungenarterien. Allein in Deutschland sterben daran jedes Jahr rund 100.000 Menschen.

Ursachen einer Thrombose

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für einen Gefäßverschluss erhöhen. Dazu gehören längeres Liegen aufgrund eines Krankenhausaufenthalts, eine Operation sowie stark eingeschränkte Beweglichkeit, etwa nach einem Unfall. Auch Krebserkrankungen und die Einnahme der Anti-Baby-Pille können eine Thrombose begünstigen. Weitere Risikofaktoren sind stark ausgeprägte Krampfadern, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass ein Gefäßverschluss scheinbar völlig unvermittelt auftritt – ohne jegliche möglichen Gründe.

Sofort handeln

Im Fall des Falles ist schnellstmögliches Handeln angesagt. Wenn einseitige Beinschwellungen, Schmerzen oder Verfärbungen an den Beinen auftreten, sollten die Betroffenen sich unverzüglich bei einem Spezialisten für Gefäßmedizin oder in der Notaufnahme vorstellen. Hat die Thrombose bereits eine Lungenembolie verursacht, bestehen oft Atemprobleme, Brustschmerzen und Herzrasen. Dann ist umgehend ein Notarzt zu rufen. Nach der Untersuchung der Patienten mit moderner Ultraschalldiagnostik schließt sich eine medikamentöse Behandlung der Thrombose an. Sie zielt darauf ab, das Risiko für eine Lungenembolie zu senken und Spätfolgen zu verhindern. Dies ist meist ambulant möglich. Ist es zu einer Lungenembolie gekommen, müssen die Betroffenen stationär behandelt werden. Denn dann sind invasive Verfahren wie Katheter, Lyse-Therapie und Stent sowie operative Maßnahmen erforderlich, um den Gefäßverschluss zu entfernen.

Bei einer Lungenembolie kann eine gefährliche Folgeerkrankung auftreten: der Lungenhochdruck, medizinisch pulmonale Hypertonie genannt.

Foto: © Jezper / fotolia.com
Tagged , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.