Schlägt Ihr Herz auch mal „bis zum Hals“? Oft schwingt Unsicherheit mit, ob Herzrasen bedrohlich ist. Eine Checkliste erleichtert Diagnosen.
Aufregung – ob positiv oder negativ – oder körperliche Anstrengung nimmt unser Lebensmotor sehr deutlich wahr. Er reagiert darauf unter anderem mit Herzrasen oder Herzstolpern. Kommen dann noch Schwindel oder Atemnot hinzu, wird einem allerdings doch recht mulmig: Ist das jetzt noch in Ordnung, oder droht da was? Vielleicht sogar kündigt sich ein Infarkt an, im Herz oder Gehirn?
Bei plötzlichem Herzrasen lieber zum Arzt
Aus dem Nichts auftretende Anfälle von Herzrasen mit einer Herzfrequenz von über 140 Schlägen pro Minute können durch verschiedene Herzerkrankungen verursacht werden. Solche plötzlichen Anfälle sollten immer beim Arzt abgeklärt werden. Denn ob Herzrhythmusstörungen wie ein rasendes Herz harmlos, weniger harmlos oder gar lebensbedrohlich sind, kann nur ein Kardiologe nach ausführlicher Untersuchung des Patienten entscheiden. So wird etwa der beschleunigte Herzschlag in vielen Fällen durch Vorhofflimmern ausgelöst. Diese häufigste Form von Herzrhythmusstörungen ist zwar nicht akut gefährlich, da die Herzkammer jeweils die größte Pumparbeit leistet. Allerdings können sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden, die dann in der Folge einen Schlaganfall auslösen können. Allein am Vorhofflimmern leiden in Deutschland ca. 1,8 Millionen Menschen.
Checkliste unterstützt bei der Ursachenfindung
Natürlich hat nicht jedes Herzrasen eine ernsthafte Erkrankung als Ursache. Glücklicherweise ganz im Gegenteil. Sind Sie etwa frisch verliebt, ist es ganz normal, wenn das Flattern der Schmetterlinge im Bauch auch im Herz zu spüren ist. Auch vor wichtigen Ereignissen, einer Prüfung oder einem Bewerbungsgespräch, macht sich der Herzschlag gerne deutlich bemerkbar. In allen solchen Situationen handelt es sich um gutartiges Herzjagen. Das kann zwar für Betroffene sehr belastend sein, ist aber meist harmlos. Ob es sich um diese Art von Herzrhythmusstörung handelt, merken Sie übrigens auch daran, dass es Ihnen gegen den Anfall hilft, ein Glas Wasser zu trinken.
Die Deutsche Herzstiftung hat jetzt eine Checkliste veröffentlicht, die eine wertvolle Unterstützung bei der Suche nach der Ursache des Herzrasens bietet. Sie kann die „erste allgemeine Verunsicherung“, die sich beim Herzrasen oftmals einstellt, deutlich lindern. Diese Checkliste gibt es kostenlos als PDF-Download. Sie enthält wichtige Fragen, die klären helfen, was im Einzelfall hinter den Beschwerden steckt. Die ausgefüllte Checkliste sollte mit zum Arzt in die Sprechstunde genommen und besprochen werden.
Empfehlenswert ist auch der Ratgeber „Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen heute“. Er informiert leicht verständlich über aktuelle Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Herzrhythmusstörungen und ist erhältlich im Internet sowie unter Tel. 069 / 955 12 84 00. Für Mitglieder der Herzstiftung ist der Ratgeber kostenlos. Nichtmitglieder zahlen für den Versand drei Euro.
Fotos: © Marcus Kretschmar – Fotolia; Deutsche Herzstiftung